Die Kostümbildnerin Bina Daigeler hat Cate Blanchetts maskulinen Look für den oscarnominierten Film »Tár« und die opulenten Roben in »Mulan« entworfen.
Der Collagefilm, ausschließlich montiert aus Archivmaterial, ist eine Spezialität von Sergey Loznitsa – und hat eine ganz eigene Tradition.

A Quiet Place (2018)

Irgendwo im Hinterland kämpft eine kleine Familie gegen fresslustige Monster mit Supergehör – ein B-Picture-Stoff, der eine geradezu avantgardistische Tonspur vorweisen kann. Denn: Wer zuerst laut wird, hat verloren; und das Publikum spielt mit. Zwar stellen die Löcher im Drehbuch selbst Gutwillige auf die Probe, das sensorische Vergnügen in »A Quiet Place« aber bleibt beträchtlich.

Zombi Child (2019)

Fanny ist fasziniert von den Voodoo-Praktiken aus der haitianischen Heimat ihrer neuen Mitschülerin Mélissa und versucht damit ihren verflossenen Schwarm zurückzugewinnen. Bertrand Bonello entblättert in seinem sinnlichen und klugen Genremix den Zombie-Mythos von popkulturellen Aneignungen und legt dessen Schrecken und Schönheit frei.
Harald Mühlbeyer

Die diesjährige Retrospektive »Young at Heart – Coming of Age at the Movies« hatte über weite Strecken den Makel, dass die Patenschaften für die Filmauswahl keinen Effekt auf die Vorführungen hatten, schlicht, weil die Gastkuratoren in vielen Fällen nicht da waren – und in den Filmansagen deren Auswahlbegründungen Schrägstrich Grußworte nicht erwähnt, geschweige denn verlesen wurden. So kann das Konzept nicht aufgehen, die Vorführungen wurden entkoppelt von der Idee und damit einfach mal den Zuschauern lieblos hingeworfen.

Song Kang-ho, in Südkorea nicht erst seit dem ­Oscar-Gewinner »Parasite« ein Star, spielt ganz normale Männer mit ganz und gar nicht normaler Virtuosität.

Teheran Tabu (2017)

Ein Animationsfilm für Erwachsene über sexuelle Unterdrückung und Heuchelei im heutigen Iran. »Teheran Tabu« ist beklemmend, poetisch und zuweilen plakativ.

Der Mann aus dem Eis (2017)

Furiose Zeitreise in die Jungsteinzeit mit Jürgen Vogel als Ötzi auf Rachefeldzug – mit Anleihen beim klassischen Western.

Die Mitte der Welt (2016)

Von einigen Einschränkungen abgesehen, gelingt Jakob M. Erwa mit seiner stilsicheren Steinhöfel-Adaption »Die Mitte der Welt« ein großer Wurf.
Barbara Schweizerhof

So wie es mal war, wird es nie wieder werden. Diese zentrale Zeitdiagnose der Postpandemie gilt nun auch für die am Sonntag endende Berlinale. Zwar waren die Kinos voll, sammelten sich allabendlich Fans am Roten Teppich, und mit Steven Spielberg beteuerte einer der ganz Großen aus Hollywood seine Dankbarkeit für einen Goldenen Hommage-Bären. Aber wo früher das Herz des Festivals pulsierte, rund um den »Berlinale-Palast« am Potsdamer Platz, sind die Kino-Spielstätten inzwischen rar geworden. Wer Filme gucken will, muss durch die ganze Stadt fahren.

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