Dritte Person

Wie schon in seinem Oscar-Gewinner "L.A. Crash" verschachtelt Paul Haggis mehrere Geschichten ineinander. Doch weil keine von ihnen überhaupt sonderlich erzählenswert ist, verliert man früh das Interesse. Selbst das prominente Ensemble um Liam Neeson ist machtlos

Wiedersehen mit Brundibar

In seinem Dokumentarfilm über eine Neuinszenierung der Kinderoper »Brundibár« erzählt Regisseur Douglas Wolfsperger von der Notwendigkeit, auch heute noch über den Holocaust nachzudenken

Auf Das Leben!

Ein Film wie ein Toast, der jedoch nicht leichtfertig ausgebracht wird. Kriegstraumatisierte Jüdin trifft auf unheilbar kranken jungen Mann, und gemeinsam finden beide einen neuen Weg ins Leben. »Auf Das Leben!« jedoch ist viel mehr als dieser sloganhafte Satz

Alles ist Liebe

Fünf Paargeschichten in verschiedenen Stadien der Auflösung geraten an Weihnachten unter zusätzlichen Druck. Doch der Geschichtenreigen von Markus Goller leidet darunter, dass er das wirkliche Leben zur Schaufensterauslage macht

Wir waren Könige

Ein Sondereinsatzkommando der Polizei driftet immer mehr in eine Spirale der Gewalt ab. »Wir waren Könige« ist ein gelungener, düsterer deutscher Polizeifilm, der die Grenzen zwischen Gut und Böse, Tätern und Opfern mehr und mehr verwischt

Al doilea joc – The Second Game

Der Regisseur Corneliu Porumboiu betrachtet zusammen mit seinem Vater Adrian ein altes Fußballspiel der rumänischen Liga aus dem Jahr 1988, bei dem letzterer Schiedsrichter war. Ein Film, der den Zuschauer zurück in eine Zeit versetzt, als man hauptsächlich zwischen den Zeilen lesen musste

1001 Gramm

Eine Eichamts-Bürokratin merkt, dass Gefühle sich nicht in genormte Maße pressen lassen. Bent Hamers Komödie besticht durch feinen Humor und einen unerwartet poetischen Blick auf einen vermeintlich profanen Beruf

#Zeitgeist

Anhand von fünf Familien zeigt Jason Reitman die Auswirkungen totaler elektronischer Vernetzung. Dabei bleibt er ohne moralisierendes Zeigegefingere nahe dran am komplexen Beziehungsgeflecht und entwickelt ein differenziertes Sittengemälde der amerikanischen Gesellschaft im Strudel des Informationszeitalters
Gerhard Midding

In den letzten Tagen und Wochen hat sich hier zu Lande wohl jeder, der das entsprechende Alter hat, darüber Gedanken gemacht, was er vor 25 Jahren erlebt bzw. getan hat und was ihm durch den Kopf ging. Auch ich habe einigermaßen präzise, wenngleich bemerkenswert irrelevante Erinnerungen an den Herbst 1989. Den Abend des Mauerfalls verbrachte ich im alten Arsenal-Kino in der Welser Straße.

Gerhard Midding

Die Bäckerei des Viertels, in dem ich regelmäßig in Paris unterkomme, ist bekannt für ihre Croissants und hat in Patisserie-Wettbewerben schon manchen siebten oder achten Platz belegt. Ich habe sie erst mit einigen Jahren Verspätung entdeckt, hole das das Versäumnis aber nun durch tägliche Einkäufe nach. In der letzten Woche fiel mir beim Schlangestehen ein Brot auf, das als „Le Pain de 14“ in den heiteren Farben der Trikolore beworben wurde. Auf meine Anfrage erläuterte die Verkäuferin, es sei eine Kreation aus Anlass des 100. Jubiläums des Großen Krieges.

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