Winterschlaf

Nuri Bilge Ceylans Cannes-Gewinner ist ein ausgesprochen dialogreicher, sehr langer und langsamer Film – durchaus eine Herausforderung an die Zuschauergeduld. Doch er belohnt mit dem außergewöhnlich differenzierten Porträt eines Provinzpatriarchen und seiner lähmenden Herrschaft über Familie und Abhängige, was man als Parabel auf die heutige Türkei lesen kann, doch nicht muss

Wie ich lernte die Zahlen zu lieben

Rosa von Praunheim schickt Oliver Sechting und Max Taubert auf die Spur der Szene-Diven seiner früheren Filme. Doch Sechtings Zahlenparanoia macht die Reise zu einem lakonisch erzählten Horrortrip

Das Verschwinden der Eleanor Rigby

Ein Paar wird sich fremd nach dem Tod des gemeinsamen Kindes. Trotz toller Schauspieler, allen voran Jessica Chastain, zu kunsthandwerklich geratenes Regiedebüt von Ned Benson

The Unforgiven

Japanisches Remake von Clint Eastwoods finsterem Rachewestern: Ein ehemaliger Samurai zieht los, um sich ein Kopfgeld zu verdienen, und gerät in einen Strudel der Gewalt. Großes, episches, im besten Sinne altmodisches Kino, perfekt übertragen auf die japanischen Verhältnisse des ausgehenden 19. Jahrhunderts

Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 1

Im dritten Teil des »Young Adult«-Franchise um die Mädchenheldin Katniss (Jennifer Lawrence) geht es nicht mehr um das zynische Medien­ereignis der Hungerspiele, sondern um die Revolution und ihren Preis. Der Film bewahrt, was die Vorlage von Suzanne Collins auszeichnet: Er lässt der weiblichen Hauptfigur ihre Zweifel und ihr Reflexionsvermögen

Titos Brille

Die Schauspielerin Adriana Altaras fährt zu den Orten ihrer Familiengeschichte. Eine Reise auch zu den ideologischen und historischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts

Timbuktu

2006 hatte der in Mauretanien geborene und in Mali aufgewachsene Regisseur Abderrahmane Sissako in »Bamako« einen treffend bösen Blick auf die Gebaren von Weltbank und Co. geworfen. Jetzt nimmt er – in ganz anderem Ton, aber ebenso eindringlich – den Islamismus aufs Korn, in einem Film, der in Timbuktu spielt, doch leider auch für viele andere Orte der Welt stehen könnte

Sturmland

Zwei Männer, ein Haus – aus dieser überschaubaren Situation zaubert Ádám Császi in seinem Debüt einen liebenswerten kleinen Film über ein schwules Coming-out im homophoben Ungarn

Serena

Susanne Biers Romanverfilmung, ein episches Drama über einen Selfmade-Holzbaron und seine selbstbewusste Frau, entwickelt trotz Stars und opulentem Produktionsdesign wenig Zugkraft und befremdet besonders durch sein überzogenes Ende

Die Pinguine aus Madagascar

Nach der "Madagascar"-Trilogie und einem erfolgreichen Ausflug ins Fernsehen, bekommen die vier Pinguine ihren ersten abendfüllenden Spielfilm. Der ist mit deutlich geringerer Zappeligkeit und nicht ganz so heißer Nadel animiert und liefert reichlich Referenzen auf Hollywoods Agententhriller der vergangenen Jahrzehnte

Seiten

epd Film RSS abonnieren