Alexandre Desplat

von: 
Klingt doch alles gleich ... ­Hollywoods Filmmusik steht in der ­Kritik.

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Zugleich traurig und komisch, aufwühlend und berührend erzählt Stephen Frears in »Philomena« die wahre Geschichte einer Frau, die sich fünfzig Jahre nach der Geburt ihres unehelichen, zwangsweise zur Adoption freigegebenen Sohnes auf die Suche macht, die zugleich eine widerspenstige Annäherung zwischen einer liebenswürdigen alten Dame (Judi Dench) und einem notorischen Zyniker (Steve Coogan) ist
Roman Polanski liefert mit »Venus im Pelz« eine amüsante Adaption von Sacher-Masochs berüchtigter Novelle. Hervorragend gespielt, mit funkelnden Dialogen
Kathryn Bigelows wagemutiger, teils großartiger, teils aber auch unbefriedigender Versuch, die Jagd auf Osama bin Laden darzustellen. Dokumentarisches und Mythisches mischend bleibt »Zero Dark Thirty« eine Annäherung an zehn Jahre amerikanischer Geschichte
Jacques Audiards Film ist ein bildstarkes, ungemein erotisches und menschliches Meisterwerk erzählerischer Ambivalenz
Ben Affleck lässt in seinem äußerst unterhaltsamen Thriller über die Rettung von sechs Diplomaten während der Iran-Geiselkrise 1980 die CIA einmal gut aussehen
Interviewporträt über den Filmemacher Roman Polanski, entstanden 2010, als er in der Schweiz unter Hausarrest stand. Zentrale Themen sind die biografischen Erfahrungen des Regisseurs: seine Kindheit während des Dritten Reiches im Krakauer Ghetto, die Ermordung seiner Ehefrau Sharon Tate durch die Manson-Sekte und die Anklage wegen Sex mit einer Minderjährigen 1977. Das ist informativ, bleibt aber letztlich an der Oberfläche
Stephen Daldry verfilmt Jonathan Safran Foers Roman und benutzt die Terroranschläge des 11. September als Hintergrund für die Geschichte um den Jungen Oskar, der sich auf eine Art Schnitzeljagd durch New York macht, um den Tod seines Vaters zu verstehen
»Good Night, and Good Luck« war schöner, »Confessions of a Dangerous Mind« durchgeknallter: ordentliches Politdrama von George Clooney mit einem hervorragenden Ryan Gosling als Schauwert
Kein bürgerliches Trauerspiel, sondern eine bitterböse Groteske über zwei gut situierte New Yorker Paare, die sich treffen, um zivilisiert über eine kleine Spielplatzschlägerei zu reden. Roman Polanski und sein glänzendes Ensemble sorgen dafür, dass es auf die amüsanteste Art unzivilisiert zugeht: »Der Gott des Gemetzels«
Die Saga feiert ihr dramatisches Ende: Das düstere Szenario entpuppt sich in großen Teilen als Kriegsfilm, doch die Effekte treten zugunsten emotionaler Höhepunkte in den Hintergrund. Ein würdiger Abschluss für die Filmserie, die ein Jahrzehnt lang das Kinopublikum in ihren Bann zog