Die Farbe der Sehnsucht

Eine Reise in fünf verschiedene Länder und zu acht verschiedenen Menschen als Essay über jenes essentielle, doch auch recht diffuse menschliche Gefühl der Sehnsucht: »Die Farbe der Sehnsucht« ist assoziativ und schweifend, bisweilen auch sehr vage, doch anregend durch die Porträtierten und die starke Bildsprache

Born to be Blue

1966 befindet sich Chet Baker am Tiefpunkt seines Lebens und seiner Karriere. Ein Angebot aus Hollywood und die Liebe einer Schauspielerin könnten ihn retten. Der kanadische Regisseur Robert Budreau imaginiert in »Born to be Blue« die Renaissance des Jazzmusikers als stimmungsvolle, brüchige Montage von Vergangenheit und Gegenwart, von Glanz und Abglanz

Das Belko Experiment

Die 80 Mitarbeiter eines Unternehmens sehen sich eines Tages in ihrem Bürogebäude eingeschlossen und mit der Aufforderung konfrontiert, sich gegenseitig umzubringen. Während der unsichtbar bleibende Drahtzieher seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen weiß und einige der Angestellten zur Besonnenheit und Zusammenarbeit aufrufen, nehmen andere schon das Gesetz in die eigene Hand. Das blutige Geschehen lässt den Zuschauer am Ende abstumpfen, aber zwischendurch weiß »Das Belko Experiment« in einzelnen Momenten durchaus heilsam zu verunsichern

Baywatch

Anfangs temporeiche, witzige und überraschend selbstironische Neuauflage der einstigen Kultserie, in der Dwayne Johnson die Hasselhoff-Rolle mit großer Spiellaune ausfüllt. Später rutscht »Baywatch« zur albernen Agentenparodie ab

National Bird

Eindrucksvoller Dokumentarfilm über den Drohneneinsatz als Mittel der Kriegsführung. »National Bird« folgt drei ehemaligen Militärangehörigen, die im Drohnenprogramm tätig waren und sich nach ihrem Ausscheiden daraus entschlossen, mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen, weil sie die Auffassung vom »sauberen Drohnenkrieg« nicht länger stützen können
Barbara Schweizerhof

Fotos mit Publikum zeigen in diesem Jahr in Cannes wieder und wieder den gleichen Anblick: Zwischen begeisterten Zuschauern sitzen immer auch welche mit unzufriedenen Gesichtern. So auch die Reaktion auf Fatih Akins neuem Film »Aus dem Nichts«: Während die einen mitgerissen vom Drama über einen ausländerfeindlichen Anschlag und das Verlangen nach Gerechtigkeit Hauptdarstellerin Diane Krüger zur Palmenfavoritin erklären, bekunden andere über Twitter ihre offene Enttäuschung.

Barbara Schweizerhof

Ausgerechnet in seinem 70. Jubiläumsjahr wird der viel beschworene Glamour des Filmfestivals von Cannes wieder und wieder überschattet von politischen Ereignissen. Nicht nur, dass der Name von US-Präsident Donald Trump in Diskussionen fast öfter fällt als der des Jury-Präsidenten Pedro Almodóvar. Das Attentat in Manchester, dem mit einer Schweigeminute gedacht wurde, verschaffte den erhöhten Sicherheitsmaßnahmen mit ihren vielen Absperrungen und längeren Schlangen einen unbehaglichen Nachdruck.

Pirates of the Caribbean: Salazars Rache

Alles beim Alten im »Pirates« …-Franchise: Irrwitz an allen Ecken und Enden, Spezialeffekte vom Allerfeinsten, Knallchargenfestpiele, Wortgefechte und Segelschiffballette. Bloß das Drehbuch stört mit disney-typischem Kitsch und misogynen Klischees. So darf es nicht weitergehen, so kann es nicht enden
Barbara Schweizerhof

Es sagt etwas aus, wenn über einen harmlosen Filmtitel wie »Happy End« schon im Vorfeld in den sozialen Medien gewitzelt wird. Im Fall des in München geborenen Österreichers Michael Haneke hieß das: Wer seine Filme kennt, weiß, dass der Titel nur in die Irre führen kann. Denn in Cannes ist Haneke eine Legende – und bekannt für Filme, die das Gegenteil von Wohlfühkino sind, weil sie durch Mark und Bein gehen.

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