Gerhard Midding

Samir erstarrt, als er unversehens sein Ebenbild erblickt. Er schaut in keinen Spiegel oder entdeckt sich auf einen Monitor, obwohl an diesem Ort auch daran kein Mangel herrscht. Nein, er sieht eine Schaufensterpuppe, die das gleiche T-Shirt trägt. Welche Gedanken, welche Fragen mögen ihm in diesem Moment wohl den Kopf gehen? Ob er erwartet, dass sich nun ein Blickwechsel zwischen ihm und dem stummen Gegenüber entspinnt?

Barbara Schweizerhof

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen rund um das Festival von Cannes lassen in diesem Jahr die üblichen Schlangen vor den Kinos noch länger werden. Wie gut sie greifen, erlebte die versammelte Presse am Samstagabend, als sich die Vorführung von Michel Hazanavicius' Wettbewerbsbeitrag »Le redoutable« (in etwa: »Der Schreckliche«) verzögerte, weil ein »verdächtiges Objekt« im Saal gefunden worden war. Als dieses als harmlos enttarnt wurde, konnte die Vorstellung schließlich mit 45 Minuten Verspätung beginnen.

Barbara Schweizerhof

Das deutsche Kino, immer etwas rar in Cannes vertreten, kann seinen ersten Erfolg verbuchen: Valeska Grisebach präsentierte mit »Western« ihren ersten Film in Cannes in der Nebenreihe »Certain regard« und wurde bei der Premiere mit viel Applaus gefeiert. Es ist Grisebachs erster Film seit »Sehnsucht«, mit dem sie sich 2006 im Wettbewerb der Berlinale eine kleine, aber überzeugte Fangemeinde erobern konnte.

Gerhard Midding

Heute läuft in Cannes »Okja« von Bong Joon-ho im Wettbewerb. An der Festivalpräsenz der Netflix-Produktion hat sich bereits im Vorfeld eine Kontroverse entzündet, die in den nächsten Tagen zweifellos weitergehen wird, zumal die Streamingplattform mit »The Meyerowitz Stories« von Noah Baumbach noch einen weiteren Kandidaten in das Rennen um die Goldene Palme schickt.

Barbara Schweizerhof

Auch bei einem altgedienten Filmfestival wie dem in Cannes – das in diesem Jahr sein 70. Jubiläum feiert –, zeigt sich, dass es immer wieder anders kommen kann. Statt dass der Eröffnungsfilm, Arnaud Desplechins »Les fantômes d'Ismaël«, gleich zum Auftakt dem französischen Kino Grund zum Jubeln verschaffte, fielen die Reaktionen auf das neue Werk des Cineastenlieblings eher zurückhaltend bis ablehnend aus. Und das, obwohl der Film mit Matthieu Amalric, Marion Cotillard und Charlotte Gainsbourg drei großartige Vertreter ihrer Zunft agieren lässt.

Monsieur Pierre geht online

Via Internet-Dating schwindeln sich ein Oldie und sein junger Gehilfe in eine mal spitzbübische, mal rührende »Cyrano de Bergerac«-Romanze, doch die menschlich grausame Prämisse lässt sich auch durch sympathische Antihelden wie Altstar Pierre Richard nicht verdecken: »Monsieur Pierre geht online«
Gerhard Midding

Ich glaube, am letzten Donnerstag habe ich ein Vorbeben erlebt. Aber mit Sicherheit kann ich es nicht sagen. Nach einem Update, auf dem er hartnäckig insistierte, spielte mein Computer verrückt. Ständig stürzten die Browser sowie mein Mail- und Schreibprogramm ab. Zumal Letzteres war ärgerlich, da ich feststellen musste, dass ich den Schlussteil meines Textes noch nicht abgespeichert hatte.

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Seit 20 Jahren ist Billy Crudup einer der souveränsten Schauspieler des amerikanischen Kinos. Nur zum Star hat es irgendwie nie gereicht.

Alien: Covenant

Sequel zum Prequel: Im sechsten Teil der Alien-Saga verknüpft Ridley Scott Motive aus den frühen Filmen mit den philosophischeren Fragen seines »Prometheus«. Das Resultat »Alien: Covenant« bietet viel Altbekanntes im gewohnt aufwändigen Look, macht sich aber auch kluge Gedanken zum Thema künstliche Intelligenz

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