Das Meer ist der Himmel

Der um Innerlichkeit bemühte Roadtrip eines widerspenstigen Deutschen durch seine albanische Heimat mit dem Ziel, die Asche des Großvaters zu verstreuen. Anrührend und heiter, ohne den touristischen Blick, wird der Kitsch dennoch sehenden Auges hingenommen.

City of Darkness

Ein Einwanderer nach Hongkong bleibt in Kowloons Walled City hängen, sein Schicksal dient als Reiseführer durch das triadenbeherrschte Gemeinwesen, ein rechtsfreies Armenviertel am Rande eines kapitalistischen Zentrums. Spitzenbesetzter Hongkong-Actionkracher alten Schlages, der keinen wehmütig-sentimentalen Blick zurück in die Achtziger wirft, sondern beweist, dass das Genre nicht totzukriegen ist, wenn alle das wollen.

Amazon: »Eiskalte Engel«

Die gefährlichen Liebschaften noch einmal neu interpretiert: »Cruel Intentions« spielt an einem College für reiche Nachkommen und will an den glamourösen Camp der Kinoadaption von 1999 anknüpfen.
Vom Drogenboss zur Wohltäterin. Mit Tanz und Gesang. In »Emilia Pérez« passiert viel Unerwartetes.

Wild wie das Meer (2023)

Das Drama über die Affäre einer verheirateten Fischerin mit einem jungen Mann verläuft entgegen der theatralischen Konventionen einer klassischen Ehebruchfilmes, verliert aber trotz stimmungsvoller Inszenierung und Cécile de France als vitaler Heldin zunehmend an Glaubwürdigkeit.

No Turning Back (2013)

Ein Mann, ein Auto, eine nächtliche Fahrt von Birmingham nach London: Währenddessen bricht das Leben eines von Tom Hardy grandios gespielten Familienvaters zusammen. Ebenso minimalistisches wie elegantes Roadmovie-Kammerspiel.

Fast perfekte Weihnachten (2023)

Ein Familienvater, von seinen Kindern an Weihnachten im Stich gelassen, lädt stattdessen zwei alte Damen aus dem Altersheim zum Fest: Die kammerspielhafte Komödie glänzt mit boshaftem Wortwitz, bei dem nebenbei Lebensweisheiten vermittelt werden.

Flight (2012)

Denzel Washington legt als alkohol- und drogenabhängiger Pilot, der durch eine waghalsige Rettungsaktion eine Katastrophe abwendet, die packende Charakterstudie eines Suchtkranken hin.

Sharaf (2021)

Sharaf wird, zur Falschaussage genötigt, wegen Mordes ins Gefängnis gesteckt. Das Gefängnis, in dem Samir Nasrs Film fast ausschließlich spielt, gerät zum Spiegelbild von arabischen Gesellschaften, die unter Diktaturen und Armut leiden. Ein politisch wichtiger Film mit einigen erinnerungswürdigen Vignetten, der an seiner zerstückelten Inszenierung und schemenhaften Figuren leidet.

Monte Verità (2021)

Halbfiktionaler Film über das erste große Experiment individueller Freiheit im Rahmen von Kunst und Ekstase. Vor dem historischen Hintergrund erzählt der Film die Geschichte einer Selbstermächtigung. Eine junge Mutter steigt aus ihrem Leben aus, um auf dem Monte Verita Fotografin zu werden.

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