Die Saat des heiligen Feigenbaums

Mohammad Rasoulofs Film erzählt eine iranische Geschichte, das Werk besitzt jedoch einen universellen, grenzüberschreitenden Kern. Der Film illustriert, wie totalitäre Regime Individuen korrumpieren und Familien zerstören.

Rich Flu

Eine Epidemie, die nur Reiche und Mächtige dahinrafft, zwingt eine gerade beförderte Managerin, ihren neugewonnenen Reichtum zu verbergen und schließlich das Land zu verlassen. Funktioniert die erste Hälfte des Films als bissige Satire, so bietet in der kontrastierenden zweiten Hälfte der Leidensweg der Flüchtenden zwar einige beklemmende Szenen, aber auch viel Redundanz.

Der Mann aus Rom

In diesem abgründigen psychologischen Drama lässt Jaap van Heusden theologische und weltliche Motive sehenswert aufeinander prallen.

Die Katzen vom Gokogu-Schrein

In einer ausgeruhten Langzeitbeobachtung wird in diesem Dokumentarfilm die Katzenpopulation eines Shinto-Schreins zum roten Faden eines sich metaphorisch aufladenden Panoramas eines idyllischen japanischen Küstenortes: eine unsentimentale und dennoch rührende Bestandsaufnahme tierisch-menschlicher Beziehungen zwischen Kraulen und Verscheuchen.

Heretic

Zwei mormonische Missionarinnen treffen auf einen ebenso belesenen wie psychopathischen Atheisten und müssen bald um ihr Leben kämpfen. Exzellent gespielter Horrorfilm, der seine Spannung vor allem aus den Dialogen und der atmosphärischen Inszenierung bezieht.

Die leisen und die großen Töne

Zwei ungleiche Brüder lernen sich unverhoffte kennen, als der eine an Leukämie erkrankt und auf die Knochenmarkspende des anderen angewiesen ist. Mit dem gefeierten Dirigenten und dem ruppigen Kantinenkoch treffen zugleich gegensätzliche Welten aufeinander. Emmanuel Courcol (»Ein Triumph«) und seine trefflichen Darsteller interessieren sich mehr für die die feinen Gemeinsamkeiten als für die Unterschiede.

Freud – Jenseits des Glaubens

Der theaterhaft inszenierte Disput über die letzten Dinge zwischen dem Psychoanalytiker Sigmund Freud und dem Literaturprofessor C.S. Lewis hat seine Momente.

Es liegt an dir, Chéri

Nach mehr als 20 Jahren Ehe ist den Leroys die Liebe abhandengekommen, zumindest sieht das Sandrine so und will die Trennung. Gatte Christophe allerdings wittert noch eine Chance und drängt auf einen letzten gemeinsamen Wochenendausflug mitsamt der beiden Teenager-Kinder, um vielleicht doch noch etwas zu retten. Trotz gelegentlicher Slapstick-Einlagen macht Regisseur Florent Bernard aus seinem ersten Film dabei keine plumpe Albernheit, sondern eine charmante Tragikomödie mit Roadmovie-Einschlag, die durch Charlotte Gainsbourgs Spiel ebenso glänzt wie den wahrhaftigen Blick auf das angenehm unspektakuläre Ende einer einstmals glücklichen Beziehung.

Eine Erklärung für Alles

Eine vermasselte Abitursprüfung wächst sich zu einem veritablen Politskandal in einem polarisierten Ungarn aus. Gábor Reisz setzte sein Gesellschaftspanorama mit viel Sympathie für und Respekt vor seinen Figuren in Szene.

All We Imagine as Light

Das Spielfilmdebüt von Payal Kapadia ist eine Ode an weibliche Solidarität und eine ambivalente Liebeserklärung an ihre Heimatstadt Mumbai, die in Bildern eher andeutet als auszubuchstabieren.

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