Kritik zu Jurassic World: Die Wiedergeburt

© Universal Pictures

2025
Original-Titel: 
Jurassic World: Rebirth
Filmstart in Deutschland: 
02.07.2025
FSK: 
Ohne Angabe

Der siebte Film des von Steven Spielberg auf der Basis von Michael Crichtons Roman begründeten Franchise bietet neue Figuren auf bewährter Forschungsmission

Bewertung: 3
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Der vorangegangene Film des »Jurassic World«-Franchises vor drei Jahren hatte schließlich den Charakter eines Klassentreffens, bei dem Figuren und ihre Darsteller aus der »Jurassic Park«-Trilogie wieder auftauchten. Mit einer Handlung, die an den verschiedensten Orten der Welt Actionszenen inszenierte, die teilweise auch ohne Dinos auskamen, begab er sich gar auf die Spuren eines Agentenfilms. Der neue Film, ein sogenanntes Reboot, zeichnet sich durch seine Konzentriertheit aus: Es geht um eine einzige Mission – wenn auch mit Stationen an drei Orten in Äquatornähe, gilt es doch, die jeweils größte Spezies der an Land, im Wasser und in der Luft lebenden Saurier ausfindig zu machen und ihnen genetisches Material zu entnehmen, um ein neuartiges, bahnbrechendes Medikament zu gewinnen.

Dabei kommt es erneut zur Konfrontation eines Wissenschaftlers, der dem Ethos seiner Arbeit verpflichtet ist, mit Konzernmitarbeitern, für die der Profit ihrer Arbeitgeber die Maßgabe ihres Handelns ist. Die hier interessanteste Figur steht dazwischen, was man auch an ihrer Besetzung ablesen kann: Scarlett Johansson spielt eine Söldnerin / Scharfschützin, die sich am Ende natürlich für die moralisch richtige Seite entscheidet.

Darüber hinaus führt der Film neben der Familie der Expeditionsteilnehmer eine andere, klassische Familie ein: einen Vater, seine zwei Töchter und den neuen Freund der Älteren. Am Ende hat auch die Jüngere einen neuen Freund – der könnte den Ausgangspunkt für den nächsten Film bilden.

Ein bisschen reißbrettartig ist diese Familie schon, das muss man dem Drehbuch von David Koepp vorwerfen, zumal der gerade mit seiner Arbeit für Steven Soderberghs »Black Bag« gezeigt hat, wozu er imstande ist.

Für das jüngere und auch fürs traditionell eingestellte ältere Publikum mag das Familiäre eine Versicherung sein, dass es keine übermäßig brutalen Szenen geben wird – auch die Bösen ereilt hier ein relativ schneller Tod. Den höchsten Suspense gibt es noch, wenn die kleine Tochter in Gefahr gerät – auch wenn man sicher sein kann, dass sie das überleben wird.

Regisseur Gareth Edwards zollt dabei auch der Filmgeschichte Tribut. So wenn ein Monster, kurz bevor es einen der Protagonisten erreicht, von einem anderen Monster attackiert wird (so etwas erinnert man aus »King Kong«) oder wenn die Familie mit einem Boot den Fluss hinunterfährt und an den Ufern friedlich Saurier grasen (wie in Karel Zemans »Reise in die Urzeit«) – Momente der Ruhe und des Staunens, zu denen auch jene Sequenz zählt, in der die Expedition in hohen Gräsern eine Saurierart ausmacht, von der man eine ganze Weile nur die langen Schwänze zu sehen bekommt.

Am Ende schließt sich dann ein Kreis zu der allerersten Szene des Films, siebzehn Jahre zuvor: Protagonisten und Zuschauer erfahren, was auf der Insel zurückblieb, als die Forscher ihre Arbeit nach einem gravierenden Missgeschick aufgaben.

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