Frankenstein

Guillermo del Toro revolutioniert die klassische schauerromantische Geschichte nicht, fügt ihr aber hübsche neue Noten hinzu – vor allem in Gestalt von Jacob Elordi als Kreatur mit Esprit und Sex Appeal.

Danke für nichts

Starkes Spielfilmdebüt, das sich des schweren Themas adoleszente Depression mit leichter Hand annimmt. Tonale Wechsel und stilistische Extravaganzen bergen Risiken, die die mutige Regie in Chancen wandelt.

Briefe aus der Wilcza

Ein kluger, herzenswarmer und -wärmender Film, der mit scheinbar leichter Hand von schweren Dingen erzählt.

Amrum

Eine zugleich einfache und tiefgründige Geschichte von einem Jungen, der sich seinen Reim machen muss, auf die Widersprüche im Deutschland vor und nach der Kapitulation. Und eine Liebeserklärung von Fatih Akin an seinen Freund, Mentor, Co-Autor Hark Bohm, um dessen Kindheit es hier geht.

Alles voller Monster

Ein Animationsfilm, der seine Ausgangsidee bei »Frankenstein« nimmt, allerdings kaum gruselig ist, sondern komödiantische Aspekte ins Zentrum rückt. Das nimmt der Botschaft vom Akzeptieren des Andersartigen einiges von ihrer Kraft.

Ai Weiweis Turandot

Ai Weiweis erste Operninszenierung scheint ein glorioser Erfolg gewesen zu sein. Leider erfährt man in Maxim Dereviankos hagiographischem Dokumentarfilm nichts über deren künstlerische Güte.

After the Hunt

Die Welt einer Philosophieprofessorin gerät ins Wanken, als eine Studentin Übergriffsvorwüfe gegen einen ihrer Professorenkollegen und Freund erhebt. Luca Guadagnino dekliniert in seinem dialogintensiven und formbewussten Thriller die Ambivalenzen eines MeToo-Falls durch und unterläuft dabei Erwartungen.

Ab morgen bin ich mutig

Ein Liebesfilm für Kinder ist im Kino selten. Die Gefühle des zwölfjährigen Karl werden tatsächlich im Bild festgehalten und nicht zerredet. Das ist eine große Leistung.

A House of Dynamite

Kathryn Bigelow zeigt aus verschiedenen Perspektiven, wie Verantwortliche des US-Militärs und Politbetriebs damit umzugehen versuchen, dass sich ein atomarer Sprengkörper dem amerikanischen Festland nähert. Nie zu reißerisch und immer mit genug Blick auf die menschlichen Emotionen hinter der politischen Professionalität. Ein handwerklich wie schauspielerisch erstklassiger Thriller, der in Sachen Spannung dieses Jahr seinesgleichen sucht.

Apple TV+: »Highest 2 Lowest«

Spike Lees freie Neuverfilmung »Highest 2 Lowest« nach einem Kurosawa-Klassiker verlegt die Geschichte eines erpressten Unternehmers nach New York, wirkt in ihrer Angestrengtheit aber forciert und altbacken.

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