The Wedding Banquet

32 Jahre nach Ang Lee gelingt Andrew Ahn ein zeitgemäßes Update, das die größere gesellschaftliche Akzeptanz für queere Menschen in den USA für ganz neue Komplikationen zu nutzen weiß.

The Ugly Stepsister

Subversiv verlagert der norwegische Film die Perspektive vom edlen Aschenbrödel auf die »hässliche Stiefschwester« und verwandelt das Märchen vom Aschenbrödel in einen feministischen Body-Horror-Trip.

Typisch Emil

Die Chance, Emil Steinberger für ein jüngeres Publikum interessant zu machen, nutzt die Dokumentation leider nicht, sie verlässt sich auf Emils ikonischen Status und rollt dessen Karriere chronologisch auf. Das kann man sich gut ansehen, weil Emil so sympathisch herüberkommt.

Saint-Exupéry – Die Geschichte vor dem kleinen Prinzen

Der Film konzentriert sich auf eine heroische Anekdote, in der der Schriftsteller als Postflieger einen in den Anden verschollenen Freund retten will. Die verbürgte Episode wird märchenhaft ausgemalt, die naiven digitalen Effekte jedoch korrumpieren die Glaubhaftigkeit der Erzählung nachhaltig.

Der phönizische Meisterstreich

Ein zwielichtiger Geschäftsmann will sein Lebensprojekt vollenden – Wes Anderson entwirft eine kurzweilige Fabel über Moral und mischt in seinen verspielten Humor eine ungewohnt makabre Note.

One to One: John & Yoko

Kevin McDonald verbindet in seinem Dokumentarfilm die 18 Monate, in denen John Lennon und Yoko Ono 1971–1972 im Greenwich Village wohnten, mit dem politisch-kulturellen Kontext dieser Zeit. Das nachgebaute Apartment, in dem sie endlos vor dem Fernseher saßen, erweist sich als gelungener Kunstgriff, die polarisierte Ära als Bilderflut erfahrbar zu machen.

Monster Summer

Liebenswürdiger Film für Kinder und Begleitpersonal, der auf Märchenmuster rekurriert, um seine Mut machende Botschaft zu verbreiten: Selbst wer auf den ersten Blick nicht wie ein Held aussieht, kann die böse Hexe besiegen und vertreiben.

Der letzte Takt

Sigurjón Kjartansson vereint in seinem Film Künstlerkomödie, Beziehungskammerspiel und MeToo-Drama. Das funktioniert dank eines Ensembles, das den richtigen Ton trifft.

Der Helsinki Effekt

Arthur Francks Doku über die KSZE-Schlusskonferenz 1975 ist ein Meisterwerk der unkonventionell-unterhaltsamen Vermittlung politischer und historischer Zusammenhänge.

Guns Up

Gewalt als Lösung für alle problematischen Lebenslagen propagiert dieser uninspiriert in Szene gesetzte Killerfilm.

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