Couscous mit Fisch

Abdellatif Kechiche ist der unverdrossene Utopist des französischen Gegenwartskinos. Wie in seinen früheren Filmen erzählt er hier von Figuren, die sich Zutritt verschaffen zu einer Welt, die ihnen eigentlich verschlossen ist. Der aus Tunis stammende Regisseur filmt ein Familiendrama mit einer solchen Vertrautheit, dass man beinahe das Gefühl hat, selbst dazuzugehören

Der Mongole

Die an Demütigungen und Entbehrungen reiche Kindheit und Jugend eines Mongolen aus dem 12. Jahrhundert, der später zu Dschingis Khan wird – verfilmt als martialisches, visuell absolut bestechendes Historienepos mit dem Flair eines großartigen Westerns

Dr. Alemán

Kolumbien muss als stereotype Kulisse für die Selbstfindung eines deutschen Medizinstudenten (August Diehl) in einem Werk herhalten, das sich nicht zwischen Sozialdrama, Lovestory und Gangsterfilm entscheiden kann

Nanny Diaries

Eine verhinderte Anthropologie-Studentin verdingt sich im Haushalt einer reichen New Yorkerin als Kindermädchen – was sie noch bereuen soll. »Nanny Diaries« ist eine oberflächliche und banale Komödie. Da kann auch Scarlett Johansson nichts machen

Ich habe den englischen König bedient

Verstaubte, forcierte, bisweilen arg abgeschmackte Vergangenheitsbewältigungsklamotte des tschechischen Regie-Altmeisters Jiří Menzel nach der berühmten Vorlage von Bohumil Hrabal

Mamma Mia!

Stümperhafte Verfilmung des Musicalwelterfolges »Mamma Mia!« mit hüftsteifen Stars, die nicht bei Stimme und nicht bei Sinnen zu sein scheinen. Formelkino auf Karaoke-Niveau

Zurück im Sommer

»Verkenne dich selbst« scheint das Motto von Dennis Lees Film zu sein, der innerfamiliäre Streitigkeiten und Konflikte heraufbeschwört, um ihnen dann mit der Beharrlichkeit des geborenen Zuckerbäckers zu kommen: Wenn wir nur lange genug Tortenguss auf etwas träufeln, wird irgendwann jemand denken, es sei Kuchen darunter

The Dark Knight

Von weißen Westen, schwarzen Seelen und dunklen Rittern: Christopher Nolan setzt mit Anspielungen aufs aktuelle Zeitgeschehen fort, was er mit »Batman Begins« vor drei Jahren begann

Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe

Eine Liebeskomödie, flach und fern wie das PC-Spiel auf dem Computer eines langweiligen Nachbarn. Da fällt es schwer, an die Sehnsucht des Protagonisten nach der schönen Wäschereibetreiberin zu glauben und bei ihrem ersten Kuss den Herzschlag nicht mit einem mechanisch ratternden Highscore zu verwechseln

Factory Girl

Edie Sedgwick, Stil-Ikone der 60er Jahre, war Andy Warhols Filmstar, bevor sie 1971 an Magersucht, Drogen und Verzweiflung starb. Der Film kreuzt die Stilmittel eines aufgeladenen, Warhol und Dylan karikierenden Porträts der Pop-Ära mit einem zu eindimensionalen Opferdiskurs über das »poor little rich girl«

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