Filmkritiken
Woche vom 23.11.2022
Der Protagonist der Geschichte, der das Unheil in Gang setzt, bleibt dem Zuschauer von ersten bis zum letzten Moment unsympathisch und am Ende bleibt neben einigen effektvollen Sequenzen nichts übrig.
Der Film setzt auf bewährte Figuren aus dem Arsenal des Genre- und Exploitationfilms und profiliert sich vor allem durch einige heftige Splatterszenen.
Ein Thriller mit einigen kleinen Überraschungen, die auch einen Kontext zur Nachkriegszeit und zu einer vaterlosen Generation herstellen. Offenbar der Film eines Filmverrückten (im positiven Sinne).
Energiequellensuche in einer fremden Welt: Disney-Animationsfilm, der geschickt eine Abenteuergeschichte mit einer Erforschung von Familienverhältnissen verknüpft.
Wie schon in »Pans Labyrinth« und »Shape of Water« verschränkt Del Toro Realhistorisches meisterhaft mit der Metaphernwelt des Horrorkinos. Das Ergebnis ist erneut eine Hymne an die Macht der Ohnmächtigen.
Ein sehr wohlwollendes konventionell als Collage inszeniertes Porträt der Ex-Kanzlerin, das ihr entschlossenes Eintreten gegen Grenzen/Mauern und für die Demokratie mit Prägungen und Erfahrungen ihrer Jugend in der Diktatur erklärt.
Jugendfilm, der nur auf den ersten Blick wie eine der üblichen Abenteuertouren zweier Freunde erscheint. Es geht um Freundschaft, Erwachsenwerden und die Veränderung familiärer Strukturen.
Die Geschichte eines schwermütigen türkischen Zoodirektors. Gemächlich, mit trockenem Humor und zutiefst melancholisch erzählt als Parabel auf eine Gesellschaft im Zustand der Erstarrung.
Jede Epoche macht sich ihr eigenes Bild von den Bronte-Schwestern. Für Frances O'Connor ist Emilys Roman »Sturmhöhe« der heftigen, tragischen Leidenschaft für einen jungen Vikar geschuldet. Das Regiedebüt der Schauspielerin besticht durch Atmosphäre, Milieuzeichnung und ein exzellentes Ensemble.
An die AAO-Kommune von Otto Mühl angelehnter Film, ein sehenswertes Lehrstück über Macht und Machtmissbrauch im Namen der Freiheit.
Drama um ein georgisches Dorf an der Küste des Schwarzen Meers und einige mutige Menschen, die gegen eine gnadenlose, alles bestimmende Homophobie angehen.
James Grays semifiktionale, bisweilen etwas sentimentale Erinnerungen an die Kindheit im Queens der frühen 1980er Jahre überzeugen als Panorama weißer Privilegien und Geburtsstunde des Trumpismus der Gegenwart.
Luca Guadagnino erzählt mit den fantastischen Hauptdarstellern Taylor Russell und Timothée Chalamet ein kannibalisches Coming of Age: eine Geschichte über gesellschaftliche Außenseiter im Reagan-Amerika der 1980er Jahre.
Schwarzhumoriger Krimi, der das Genre des in Deutschland so beliebten Provinzkrimis untergräbt.
Zwischen lakonischer Komik und ausgeprägten Wohlfühlmomenten angesiedeltes Roadmovie von Mika Kaurismäki.
Größer, bunter und glamouröser fällt der neue Fall von Benoit Blanc alias Daniel Craig (endlich mal wieder mit Spaß bei der Arbeit aus), der Agatha Christie-Hommage-Flair ist ein wenig verschwunden. Ein gut aufgelegtes Ensemble, viel Tempo und allerlei – auch personelle – Überraschungen machen aus Rian Johnsons Krimikomödie aber auch dieses Mal wieder einen cleveren, temporeichen Spaß.