Silvia Hallensleben

Filmkritiken von Silvia Hallensleben

In Uruguay war Alvaro Brechners vom eigenen Familienschicksal inspirierter zweiter Spielfilm so erfolgreich, dass er 2015 (erfolglos) für den Auslandsoscar nominiert wurde. In Deutschland dürfte das Zielpublikum der liebenswerten Arthouse-Komödie mit moralischem Twist so um die 50 plus liegen - also im besten Mittsommerkinoalter
Dokumentarisches Porträt einer anorexiekranken jungen Frau, das fast exemplarisch erschütternde Einblicke in ein tragisch verkorkstes Familiengefüge gewährt
Statt zu Berliner Teenagern geht Bettina Blümner (»Prinzessinnenbad«) diesmal zu Pensionären nach Frankreich, die das Tanzbein schwingend über »l'amour« plaudern
Im letzten Dokumentarfilm von Bernd Schaarmann geht es um den Umgang der Überlebenden mit ihren Toten. Die Herkunft aus der Fernsehproduktion merkt man dem Film dabei deutlich an
Dokumentarist Gerd Kroske erzählt in seinem neuen Film von einer verrückten west-ost-deutschen Kunstaktion, vom Punkleben in der thüringischen Provinz und von Aufbegehren, Anpassung und Verrat
Gut, dass die globalen Landvertreibungen – auch ohne Anspruch auf Originalität – immer wieder auch filmisch dokumentiert werden. Noch besser fast, dass das Material des Rohschnitts in die Archive der Wayúu gehen soll und so langfristig für Erinnerung an andere Zeiten sorgt
Etwa ein Jahr nach Mano Khalils »Der Imker« kommt nun ein weiterer überzeugender Dokumentarfilm über – diesmal junge – Flüchtlinge aus der Schweiz. Und über einen Lehrer, dessen pädagogische Leidenschaft ihnen das Ankommen etwas leichter macht
Wie kann man den Hunger bekämpfen auf einer Welt, deren Bevölkerung in immer schnellerem Tempo wächst? Fragen, mit denen Valentin Thurn direkt an seinen »Taste the Waste« anknüpft. Und Antworten, die erfreulich konkret ausfallen
Der Kölner Regisseur Kadir Sözen (»Winterblume«, »Gott ist tot«) mixt in seinem in allen Parts vorzüglich besetzten und nach Fernsehspielart inszenierten Mutter-Sohn-Drama differenzierte Beobachtung mit klischeehaft kolportagehaftigen Elementen
Nach so hochkomplexen politischen Filmen wie »Das Schiff des Torjägers« und »Carte Blanche« hat die Schweizer Dokumentaristin Heidi Specogna jetzt einen ganz persönlichen Film über einen sympathischen Politiker gemacht, der ihr über die Jahre zum Freund geworden ist