Silvia Hallensleben

Filmkritiken von Silvia Hallensleben

Ein ganz im Jetzt befindlicher empathisch beobachtender Film über eine beeindruckende Truppe von KünstlerInnen, bei dem Regisseur Sobo Swobodnik die Perspektive der Beteiligten gelungen inszenatorisch einflicht.
Offer Avnon eröffnet ein mit Neugier gesammeltes offenes dokumentarisches Panorama gegenseitiger Verdrängungen und Projektionen zwischen Nachfahren von Tätern und Opfern der Shoa.
Ein Dokumentarfilm aus dem Inneren des deutschen Kunstmarkts, der aus dem persönlichen Schicksal eines Beteiligten den Blick zurück auf große Umbrüche und nach vorne auf eine mögliche Zukunft wirft.
In seinem Dokumentarfilm zum Kampf der ChilenInnen für eine neue Verfassung greift Patricio Guzmán für seine Verhältnisse erstaunlich kurz und bleibt merklich hinter der Komplexität seiner bisherigen Arbeiten zurück.
Das unaufgeregte Porträt einer aufgeregt wahrgenommenen Autorin, die in der unorthodoxen Definition von Feminismus manchen ihrer Zeit voraus war.
Mit einigem Aufwand inszenierte aber insgesamt eher behäbige Komödie über eine nur mit viel Glück geglückte DDR-Fluchtgeschichte.
Eine inspirierende episodische Reise zu AktivistInnen rund um den Erdball, die Lust auf Eigenaktivität machen soll und auch macht.
Die junge burmesische Regisseurin Snow Hnin Ei Hlaing erzählt atmosphärisch stark und sachlich manchmal unscharf vom Dorfleben um zwei Frauen in der vom Krieg umzingelten Rakhine-Provinz Myanmars.
Eine auch für Nicht-BerlinerInnen gewinnbringende sinnlich-historische Erkundung städtischer Topografie jenseits des Urbanen.
Regisseurin Jeanine Meerapfel macht aus einer ergreifende Hommage an ihre Mutter und die früh verstorbene Schwester Denise einen ebenso intimen wie breit angelegten und poetischen philosophisch-politischen Filmessay, der als ihr bisher stärkster Film einen festen Platz in der Filmgeschichte finden dürfte.

Weitere Inhalte zu Silvia Hallensleben

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Schön, dass Ruth Beckermanns Waldheim-Film den Dokpreis der Berlinale gewonnen hat, auch wenn ich ihn ein paar anderen Filmen (vor allem Claire Simons wunderbaren »Premières Solitudes«) ebenso gegönnt hätte
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Ein Festival ist für seine Besucher da und nicht für die persönliche Profilierung seines Personals
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Liebe Berlinalist*innen, bitte, bitte, wenn ihr dies lest: Haltet mich nicht (nur) für eine Nostalgikerin und kehrt im nächsten Jahr wieder zum guten alten »Grill« zurück
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Forum: »SPK Komplex« (Regie: Gerd Kroske), ein dem komplexen Thema gegenüber angemessen komplexer Film
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Die Preise für die fairsten Arbeits- und Produktionsbedingungen im Jahr 2017 gingen an die von der Bavaria produzierte ARD-Serie »Rentnercops« und an Sönke Wortmanns Kinospielfilm »Der Vorname« (Constantin)
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Wenn man in Kategorien des Nationalen denkt, dann war die diesjährige Duisburger Filmwoche für Österreich ein Triumph. Drei der fünf Auszeichnungen des dem deutschsprachigen Dokumentarfilm gewidmeten Festivals gingen dorthin
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Das Schaffen von Regisseurinnen aus Osteuropa widersetzt sich einer vorschnellen Einordnung. Das ist das Resumé des Symposiums des Wiesbadener »goEast« Filmfestivals. Neben Vorträgen gab es Filme aus über 80 Jahren Filmgeschichte und eine Hommage an die Regisseurin Márta Mészáros
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Zum Abschluss noch den Dokumentarfilm über die tolle mexikanische Sängerin Chavela Vargas
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Während die Kollegen und Kolleginnen in den Tageszeitungs-Redaktionen kurz vor der Preisverleihung immer hektischer arbeiten, entschleunigt sich mein Zeitrhythmus von Tag zu Tag
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Frauenfilmfestival, Nespresso und die deutsch-georgische Produktion »My happy Family