Rudolf Worschech

Filmkritiken von Rudolf Worschech

Im Fernsehen ist Adolf Hitler ein Superstar, mit Enthüllungen und Reenactment. Hermann Pölking wählt in »Wer war Hitler« einen neuen Weg: eine Collage, die sich an der Vita des »Führers« entlanghangelt, mit Äußerungen von Zeitgenossen aus dem Off und Archivmaterial
Wir können auch anders: Tom Lass hat in »Blind & Hässlich« eine hübsch versponnene Liebesgeschichte inszeniert und damit bewiesen, dass deutsche Komödien auch lustig sein können. Wenn sie nicht unter die Betten kriechen
Der Anwalt Philippe Sands spricht mit zwei Söhnen von Naziverbrechern über ihre Väter. Gegen Ende bekommt die Doku »What Our Fathers Did: A Nazi Legacy« eine mitunter therapeutische Note
Aus dem einstigen Superverbrecher und Mis­anthropen Gru ist ein Familienvater geworden, dem sein verschollen geglaubter Bruder ins Leben tritt. »Ich – Einfach unverbesserlich 3« hat immer noch tolle Einfälle und den besten Oberschurken der Serie
Viele systemkonforme Funktionsträger der DDR sind nicht in der BRD angekommen. Signe Astrup hat in »Die vergessene Armee« mit ihnen gesprochen, aber wenig neue Erkenntnisse zu Tage gefördert
Die Geschichte des Liedes, das zur Fußballhymne wurde und längst nicht mehr nur in Liverpool im Stadion an der Anfield Road gesungen wird. Regisseur André Schäfer gönnt sich in seiner Doku »You'll never walk alone« allerdings auch manche Abschweifung
Jedes Jahr ruft die evangelische Kirche in Tansania einen Chorwettbewerb aus. Julia Peters porträtiert in ihrer Doku »Sing It Loud« drei Chöre auf dem Weg dahin, mit viel Gespür für die afrikanische Musik
Ein Junge, konfrontiert mit dem nahenden Tod seiner Mutter: J. A. Bayona hat ein furioses Drama über Trauer und Loslassen gedreht. Mit einem Baummonster. »Sieben Minuten nach Mitternacht« ist kein Family Entertainment, aber für die ganze Familie
Antje Starost und Hans Helmut Grotjahn porträtieren in ihrer berührenden Doku »Geschichte einer Liebe« anhand von Briefen und Interviews Freya und Helmuth von Moltke
Frauen, die hauen: Tiger und Vanilla ziehen durch Berlin und zocken Leute ab, zu spät merkt Tiger die Labilität ihrer Freundin. »Tiger Girl« von Jakob Lass vereint Action und Mumblecore

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Blogeintrag
Der Wettbewerb der Berlinale kommt in Schwung. Zu den ersten Höhepunkten gehört der neue Film des deutschen Regisseurs Christian Petzold: »Transit«
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Ein Ork als Polizist – kann das gut gehen? Joel Edgerton und Will Smith in dem Fantasy-Copthriller »Bright«
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Es kommt nicht oft vor, dass ein Film aus dem Großherzogtum Luxemburg bei uns startet. »Alte Jungs« heißt die ­Senioren­komödie, und ihr Regisseur Andy Bausch hat wie kein anderer Geschichten aus seinem Heimatland erzählt
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Ein Hauch von Transzendenz zum Jahreswechsel: Unsere Autoren stellen die sympathischsten und unterhaltsamsten Geister der Filmgeschichte vor
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Geschichte wird nicht von Einzelnen gemacht. Nicht mal von Martin Luther. Die TV-Produktion »Zwischen Himmel und Hölle« zeigt den großen Theologen als Teil eines Teams. Über Reformatoren im Film
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Der Wettbewerb des 65. Filmfestivals von San Sebastian überzeugte durch seine »kleinen«, alltäglichen Geschichten, aber am Ende gewann – James Franco
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Mit »Das Verschwinden« hat Hans-Christian Schmid eine beeindruckende Miniserie gedreht, die mit viel Geduld ein Gespinst von Beziehungen in einer fränkischen Kleinstadt entwirrt
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Mit der Verleihung der Preise gingen am gestrigen Samstagabend die 65. Filmfestspiele in der baskischen Stadt Donostia – San Sebastian zuende. Den Hauptpreis des Festivals, die Goldene Muschel, erhielt der US-amerikanische Beitrag »The Disaster Artist«
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Der Filmemacher Andrei Konchalovsky hat eine O­dyssee hinter sich. In der Sowjetunion angefeindet, arbeitete er in den 80ern in den USA und kehrte mit der Perestroika wieder zurück. Eine Annäherung an den russischen Regisseur, der am 20. August 80 Jahre alt wird