Barbara Schweizerhof

Filmkritiken von Barbara Schweizerhof

Längst nicht mehr so lustig wie noch beim ersten Mal, sind es das spielfreudige Ensemble und ein paar gelungene Sprüche, die einen ansonsten völlig lieblos zusammengeschusterten »Fack Ju Göhte 3« gerade noch erträglich machen
Ai Weiwei collagiert in »Human Flow« Szenen und Fakten zur Flüchtlingsfrage zu einem globalen Krisenbild, das zur Empathie mit allen aufruft
Düsteres Rachedrama aus Dänemark, in dem ein irakischstämmiger erfolgreicher Arzt dem Mörder seines in schlechte Kreise geratenen Bruders nachforscht. Mit betont cooler Ästhetik zeigt sich »Darkland« mehr an Genrevorbildern wie »Drive« als an Sozialschilderung interessiert
In wunderschönen Aufnahmen, aber mit kritischem Blick zeigt »Bananas, Pancakes und der Lonely Planet«, wie der Tourismus ein bis vor kurzem von der Welt abgeschiedenes Dorf in Laos verändert
Ein alter Wehrmachtssoldat reist in die Ukra­ine am Rande des Bürgerkriegs, um eine verlorene Liebe wiederzufinden: Einerseits lose strukturiert, andererseits bedeutungsüberfrachtet, findet »Leanders letzte Reise« einen originellen Zugang zum Aufarbeitungsthema
Grobhumorkomödien sind per Ankündigung nicht subtil, aber der mit Amy Schumer und Goldie Hawn so vielversprechend besetzte »Mädelstrip« verdirbt sich seine guten Einfälle durch schlechtes Timing und allzu bequem erdachte Lateinamerikaklischees
Die Dokumentation über drei Referendare folgt dem üblichen Muster der Langzeitbeobachtung und regt an, über die Lehrerausbildung in Deutschland nachzudenken: »Zwischen den Stühlen«
Fernando Muracas Film »Das Land der Heiligen« setzt die Frauen der kalabrischen 'Ndrangheta ins Zentrum und entwickelt daraus ein feines Drama über die Zwänge ihres Lebens
Inspiriert von Max Frisch reflektiert Volker Schlöndorff in »Rückkehr nach Montauk« unsentimental, uneitel und offen über die Missverständnisse der Liebe und des Erinnerns
Auch in Sequel Nummer 8 gibt es noch Straßenrennenszenen, die überzeugen. Aber so ganz stimmt in »Fast & Furious 8« ohne Paul Walker die Mischung nicht mehr unter Dom und seinen Leuten

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Peter Capaldi rettete als Dr. Who so manches Mal die Menschheit, für die er als Spin-Doctor Malcolm Tucker nur Verachtung übrig hatte. Nun spielt er in Armando Iannuccis Neuadaption des Dickens-Romans »David Copperfield« den überschuldeten Schnorrer Mr. Micawber
Meldung
Am Mittwochabend eröffnet das 77. Filmfestival von Venedig – als erstes Covid-Ära-Festival, das wortwörtlich neue Wege finden muss für die Begegnung zwischen Publikum, Kino und seinen Stars
Tipp
Der Netflix-Film »The Old Guard« mit Charlize Theron will neu sein, macht aus einer Menge Stoff jedoch denkbar wenig.
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Vielstimmig: Der deutsche Hit »Ein perfektes Geheimnis« ist nur eines von mehr als 18 internationalen Remakes des italienischen »Perfetti sconosciutti«. Was macht den Stoff so attraktiv von Russland über China bis Mexiko?
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David Simon verfilmt Philip Roth' Roman »Verschwörung gegen Amerika« als HBO-Miniserie. Ab 20. Mai bei Sky [in OV bereits verfügbar]
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»Years and Years« verbindet auf kongeniale Weise Soap und Sci-Fi
Blogeintrag
Damit hebt sich die Berlinale ab vom restlichen öffentlichen Geschehen, in dem Empörung die Währung der Stunde ist. Im Vordergrund standen in diesem Jahr die Filme – und weniger das Elend der Welt, das sie in den Blick nehmen
Blogeintrag
Der Anschlag in Hanau warf seine Schatten auch auf die Eröffnung des 70. Filmfestivals Berlin, das mit einer Schweigeminute der Opfer gedachte. Der Auftaktfilm »My Salinger Year« dagegen kam launig daher, wo etwas Ernst Not getan hätte
Tipp
Die Serie »Trapped – Gefangen in Island« enthält alles, was man von einem »Nordic Noir« erwartet: Greueltaten, dunkle Familiengeheimnisse, ernste Ermittler und das Klima als wichtigsten Nebendarsteller