Anke Sterneborg

Filmkritiken von Anke Sterneborg

Lena Stahls Debütfilm ist eine persönliche Auseinandersetzung mit der fragilen erzieherischen Balance zwischen beschützen und beengen, helfen und behindern, sehr unmittelbar ausgespielt von Anke Engelke und Jonas Dassler
Ildikó Enyedi folgt erneut einer unwahrscheinlichen Liebesgeschichte. Sie erforscht die Dynamik zwischen den Geschlechtern, kann aber die schönen Oberflächen von Kostüm und Ausstattung nicht durchdringen
Die letzte Reise des todkranken Vaters als komisch tragischer Roadtrip mit zwei besten Freundinnen, von Deutschland über Italien nach Griechenland. In der Verfilmung von Lucy Tanja Frickes »autofiktivem« Roman verbindet sich der Abschied vom Vater mit einer generellen Lebensrevision kurz vor dem 40. Geburtstag
Vor dem Hintergrund einer faszinierend künstlichen Welt verzahnt Stefan Ruzowitzky Kriegsdrama, Horrorthriller und Serienkiller-Noir. Das Wien der 20er Jahre hat er, inspiriert von den Filmemachern und Malern des Expressionismus, im Computer komplett neu zusammengesetzt
Amber Sealeys Film ist als psychologisches Duell angelegt, als Kräftemessen in Manipulationstechniken zwischen dem Frauenmörder und dem FBI-Analysten. Ein Kammerspiel als dynamisches Ballett der Blicke im nüchternen Verhörraum
Ein Zugunglück und die menschliche Sehnsucht nach Sinn sind für Anders Thomas Jensen und Mads Mikkelsen der Ausgangspunkt für einen finsteren Rachethriller im Gewand einer politisch völlig unkorrekten Komödie
Obwohl der Stoff durchaus zeitloses Potential hat, wirken die Hotel- und Reiseabenteuer von Thomas Manns gewieft findigem Manipulateur unter der Regie von Detlev Buck fad und altbacken, mit Liv Lisa Fries als schauspielerischem Lichtblick
Nach einem Schicksalsschlag löscht sich Edee (Robin Wright als Regiedebütantin, Hauptdarstellerin und Produzentin) aus ihrem eigenen Leben und beginnt ein existenzielles Abenteuer
Anne Zohra Berrached beleuchtet erneut gesellschaftliche Fragen im Blick auf eine intime Paarbeziehung: Wie verändert sich nach einem einschneidenden Ereignis der Blick auf eine Liebesgeschichte?
Der Thriller um zwei ungleiche Cops bleibt die Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge, die sein Held propagiert, auf der erzählerischen Ebene leider schuldig

Weitere Inhalte zu Anke Sterneborg

Tipp
Ein erhellender und unter­haltender Aufsatzband über die Manipulation der Zeit im Kino.
Tipp
Eine Farm in Montana: Die Neo-Western-Serie »Yellowstone«.
Tipp
Mensch und Tier: Die DVD-Premiere »The Tiger – Legende einer Jagd« aus Südkorea.
Tipp
Es fehlte lange an ästhetischem Bewusstsein: Ein Sammelband mit Texten aus dem »Sissy«-Magazin feiert das queere Kino.
Tipp
Genre-Mix: Das Mediabook des russischen Films »No Looking Back« von Kirill Sokolov.
Tipp
Zeitlöcher: Das Mediabook zu Terry Gilliams »Time Bandits«.
Tipp
Sie leben: Das Mediabook zu »Vampires: Los Muertos« mit Jon Bon Jovi.
Tipp
Gangsterballade: Das Mediabook zu »Dobermann« mit Cassel/Bellucci.
Tipp
Anthologieserien erzählen pro Staffel oder Episode eine abgeschlossene Geschichte. Ein Konferenz-Band von Kilian Hauptmann, Philipp Pabst und Felix Schallenberg beleuchtet das Phänomen, auch im Zusammenhang mit dem Serienboom.