Harald Mühlbeyer

Der deutsche Kulturattaché verließ den Saal: Er demonstrierte offensiv gegen diesen Debütfilm eines gewissen Herrn Volker Schlöndorff, der bei den Cannes-Festspielen uraufgeführt wurde. Denn Bernhard von Tieschowitz hatte etwas begriffen, wovon der Film selbst gar nicht redet und wovon er doch im Eigentlichen redet: »Die Gefahr lag nahe, durch diesen Film unser aus der Vergangenheit so schwer belastetes und ind er Zwischenzeit so mühsam wieder angehobene Ansehen in der Welt erneut zu kompromittieren«, ließ er danach wissen – Bert Rebhandl schreibt darüber im Retro-Begleitband.

Ulrich Sonnenschein

Ein Motiv, mehr nicht. Aber doch vielsagend und bedeutungsschwer. Drei Filme im heutigen Wettbewerb, »Hedi« von Mohamed Ben Attia, »Midnight Special« von Jeff Nichols und »Boris ohne Béatrice« von Denis Côté schicken ihre männlichen Helden in eine Situation unbestimmter Offenheit.

Gerhard Midding

Mir selbst wäre es wahrscheinlich gar nicht in den Sinn gekommen, nach ihm zu suchen. Aber als die FAZ ihn nicht fand, wurde ich doch neugierig. In der Liste der fünf meistbesuchten Filmen der letzten Woche forschte sie nämlich überraschenderweise vergeblich nach ihm.

Christian Hein

Die Berliner Meteorstraße – ein Mekka für Plane-Spotter. Mehrmals täglich donnern die geflügelten Stahlkolosse über den grauen Himmel von Berlin-Tegel. Regisseurin Aline Fischer nimmt diesen Ort der Rastlosigkeit und des Lärms als Setting für ihren gleichnamigen Film. Dorthin sind Lakhdar und Mohammed vor den Bomben im Libanon geflohen. Dort hat die Familie eine Existenz aufgebaut. Von dort hat man die Eltern der Brüder wieder abgeschoben.

Ulrich Sonnenschein

Der Berlinale-Eröffnungsfilm ist ja meistens ein Versprechen, von dem man weiß, der Wettbewerb wird es nicht halten. Hier brillieren große Stars, oft in leichten Rollen, ohne die Schicksalsschwere einer wirklichen Welt. Hier feiert das Kino sich selbst, man atmet noch mal durch und stürzt sich dann hinein, in das was man so Berlinale nennt. 

Harald Mühlbeyer

Kurz vor Weihnachten wurde Devid Striesow auf den Boulevardseiten diverser Tageszeitungen dahingehend zitiert, er könne mit Gott und Glaube wenig anfangen: Er sei schlicht mit dem Christentum nicht aufgewachsen. Ähnlich ergeht es mir mit DEFA-Filmen. Als westdeutsches Provinzgewächs bin ich schlicht nicht mit dem DDR-Kino aufgewachsen.

Sehsüchte Filmschoolparty

Das Student Film Festival lädt anlässlich der Berlinale am Di., den 16. Februar ab 22 Uhr zur Feier in der Hauptstadt
Rudolf Worschech

Auf jedem Filmfestival dieser Welt feiert das Kino auch sich selbst, seine Magie und immer auch ein bisschen seine Geschichte. Die diesjährige Berlinale jedenfalls blickt mit ihrem Eröffnungsfilm zurück auf jene glorreiche Zeit, als der Film noch eine Industrie war, gelenkt von Studiobossen und noch nicht von aktenstudierenden Finanzmanagern.

Zoolander 2

Das Model Zoolander versucht ein Comeback in Rom und gerät in die Verschwörung eines alten Widersachers. Die gutgelaunte, aber etwas angestrengte Fortsetzung der Komödie über den Modezirkus besticht weniger durch gute Gags als durch ihre Dichte an VIP-Cameos

Deadpool

»Deadpool« ist eine tricktechnisch durchschnittliche, brutale Comicverfilmung mit einem prätentiös kontroversen Helden, der seine Metzeleien durch seinen forcierten Dauerkommentar als besonders »cool« erscheinen lassen will

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