Barbara Schweizerhof

Ihre schwarzen, zum Bienenkorb getürmten Haare sind ein Markenzeichen. Die Skandale ihrer Karriere, von Drogenmissbrauch und ihrem allzu frühen Tod an Alkoholvergiftung mit nur 27 Jahren, haben sich in die Popmusikgeschichte eingeschrieben und fast in Vergessenheit geraten lassen, was Amy Winehouse eigentlich ausmachte: ihre grandiose Stime, ihr enormes Talent als Songwriterin.

Barbara Schweizerhof

Wie zur Kompensation für all das wohltemperierte Arthouse-Kino im Programm holt sich das Festival von Cannes jedes Jahr mindestens einen Film ins Programm, der richtig Lärm macht, deshalb aber meist außer Konkurrenz läuft. Mit Mad Max: Fury Road hatten die Programmmacher in diesem Jahr ein besonderes Glück: George Millers hochoktaniges Apokalypsen-Spektakel, obwohl am Tag nach der offiziellen Eröffnung gezeigt, erwies sich als der eigentliche Eröffnungsfilm.

Mad Max: Fury Road

Das Reboot ist ein Triumph des Stils über die Story: George Miller reiht in atemlosem Tempo spektakulärste Stunts aneinander und zelebriert dabei grelle Endzeitoberflächen. Dahinter liegt aber eine große Leere, die selbst die grandiose Charlize Theron nicht zu füllen vermag

Das Zimmermädchen Lynn

Dank einer glänzenden Hauptdarstellerin zeichnet Ingo Haebs Literaturverfilmung »Das Zimmermädchen Lynn« das fesselnde Porträt einer obsessiven, jungen Frau, die in keine Schublade passt

Was heißt hier Ende?

Dominik Graf setzt dem frühverstorbenen Kritiker Michael Althen mit »Was heißt hier Ende?« ein filmisches Denkmal. Es ist das Porträt eines Freundes und einer durchaus glamourösen Kultfigur einer selbstbewussten Feuilletonisten-Generation, das sich den Fallstricken des Formats (talking heads vor Bücherregalen) fantasievoll entwindet

Victoria

Ein kühnes, mitreißendes cineastisches Experiment, 140 Minuten in einer einzigen ungeschnittenen Einstellung: »Victoria« ist ein rauschhafter atemloser Trip durch eine Berliner Nacht

Verliebt, Verlobt, Verloren

Der neue Dokumentarfilm von Sung Hyung Cho wendet sich einem leisen, lange vergessenen Drama zu, den Liebesgeschichten zwischen nordkoreanischen Studenten und ihren Freundinnen in der DDR der fünfziger Jahre

Underdog

Eine Teenagerin sucht ihren vom Vater ausgesetzten Hund, der einem Kampfhundetrainer in die Hände fällt, gleichsam wie Spartacus zum Gladiator ausgebildet wird – und schließlich eine Rebellion der Hunde anführt. Mischung aus Pubertätsgeschichte, Tierhorror und symbolschwangerer Fabel

Trash

Nicht so hart wie andere lateinamerikanische Straßenkinderfilme, aber ähnlich energiestrotzend wie »Slumdog Millionär«

Spy – Susan Cooper Undercover

Der Plot ist so dünn, wie sich das für einen Agentenfilm gehört, aber die komödiantische Detailfreude, mit der Paul Feig seine Spionage-Satire feminisiert, entfaltet eine hochinfektiöse humoristische Wirkung.

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