Die Lügen der Sieger

Christoph Hochhäuslers vierter Kinofilm nähert sich unserer alltäglichen Wirklichkeit mit den Mitteln des Politthrillers und entwirft dabei das Bild einer Welt, in der jeder Beobachter und Beobachteter ist

Die Liebe seines Lebens

Drama über die Bewältigung traumatischer Erlebnisse eines Briten in japanischer Kriegsgefangenschaft. Der komplexe Prozess der Traumabewältigung wird hier in vorformatierte Erzählstränge gepresst und auf sehr ungelenke Weise mit einer romantischen Liebesgeschichte gekreuzt

Die Frau in Gold

Die wahre Geschichte der Holocaust-Überlebenden Maria Altmann, die den Staat Österreich auf Rückgabe geraubter Gemälde verklagte, erzählt der Film ebenso schlicht wie überemotional, ganz auf Identifikation setzend, wozu leider auch die klischeehafte Darstellung der Protagonistin durch Helen Mirren gehört

Der Letzte der Ungerechten

Nach »Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr« und »Ein Lebender geht vorbei« die dritte Auskoppelung aus den Interviews, die Lanzmann für »Shoah« geführt hat. Es geht um die Frage der schuldhaften Verstrickung der jüdischen Offiziellen am Beispiel des Theresienstadt-Überlebenden Benjamin Murmelstein. Der Film zeigt, dass angesichts der systematischen Vernichtung von Millionen von Menschen Fragen der Moral auch unauflösbare Widersprüche nach sich ziehen

Das Gelände

Martin Gressmann montiert seine Langzeitbeobachtung über das Gelände des ehemaligen Gestapohauptquartiers in Berlin zu einem bestrickenden Essay über Erinnerungskultur und Stadtgeschichte

Das dunkle Gen

Depression zwischen Betroffenheit und Wissenschaft: In ihrem ambitionierten Film gelingt es den Regisseuren Miriam Jakobs und Gerhard Schick nicht wirklich, die beiden komplexen Bereiche zusammenzubringen

Camino de Santiago

Mit der Drohne auf dem Pilgerweg: Die konventionelle Dokumentation verlässt sich zu sehr auf beeindruckende Luftaufnahmen

Atlantic

Ein visuell grandioses, bewegendes Filmpoem über einen jungen Marokkaner, der auf einem Windsurfbrett nach Europa gelangen will. Mit wenigen Worten erzählt der Holländer Jan-Willem van Ewijk von der Sehnsucht nach der Ferne, nach einem anderen Leben – und von der Weite des Ozeans zwischen den Welten. Über seine lyrischen Qualitäten hinaus ein starkes humanistisches Statement

Amok – Hansi geht's gut

Wortkarger Film über einen einsamen Mann, der das Leben nicht mehr aushält und ohne wirklichen Grund beginnt, um sich zu schießen. Konzentriert und doch nicht konsequent genug erzählt Zoltan Paul eine Geschichte aus der modernen Großstadtwelt

8 Namen für die Liebe

In dieser turbulenten Liebes- und Heimatkomödie reist ein Andalusier seiner großen Liebe, einer Baskin, hinterher. Baskisch-spanische Ressentiments lösen sich in diesem familienkompatiblen Lustspiel mit Sprachwitz und kreativen Beschimpfungen auf

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