Gerhard Midding

Ich will nicht sagen, dass es mich empört. Aber abfinden mag ich mich damit ganz und gar nicht. Die zügellose Verbreitung, die der Begriff »Aufreger« seit einigen Jahren findet, ist mir ein Dorn im Auge. Er darf ungestraft in Buchtiteln auftauchen (»Cineastische Aufreger gestern und heute«, »Die größten Aufreger der Antike«); selbst der Duden erhebt keine Einwände mehr gegen ihn.

Gerhard Midding

Der Film zog mich rasch auf seine Seite. Dazu genügten ihm ein paar Sekunden. Endlich sieht man im Kino, dachte ich bei »Verräter wie wir«, mal wieder einen wirklichen Vorspann. Im anglo-amerikanischen Kino ist es schon fast eine verlorene Kunst, das Publikum mit einer ahnungsvollen, ausdrucksstarken Credit-Sequenz auf den Film einzustimmen; die Bond-Filme sind da beinahe die letzte Bastion.

Jenseits von Filmhochschulen hat sich eine Filmszene etabliert, in der Filme von Kindern und Heranwachsenden entstehen.
Gerhard Midding

Mein alter Freund Vincent hatte seine eigene Theorie, weshalb Michael Cimino so unendlich viele Takes drehte. Sie war erfahrungsgesättigt, denn beide hatten in den 60ern in der Werbebranche in New York begonnen. Michael, meinte er, sei es einfach gewohnt gewesen, die Einstellung eines Kühlschranks siebzigmal wiederholen zu lassen. Der Kühlschrank konnte sich, im Gegensatz zu Schauspielern, nicht beschweren. Und Ciminos Klienten von der Madison Avenue waren mit den Resultaten meist zufrieden.

FilmSchauPlätze

13. Juli bis 23. August, Nordrhein-Westfalen – In Nordrhein-Westfalen werden Heimatkunde und internationales Kino verbunden. An 19 Spielorten sind Zuschauer eingeladen, jeweils einen Kurzfilm aus NRW und einen Langfilm aus der ganzen Welt zu sehen. Zur Eröffnung geht es nach Heiligenhausen. Weitere Termine gibt es etwa in Herne, Recklinghausen und Aache

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