Im Taxi mit Madeleine (2022)

Eine alte Dame erzählt von ihrem Schicksal und verleiht ihrem gestressten Taxifahrer neue Zuversicht: Die vierte Zusammenarbeit von Dany Boon mit Line Renaud entpuppt sich unerwartet meditatives Feelgood-Drama über die Erinnerung und das, was im Leben zählt.

Alma & Oskar (2022)

Ein angemessen turbulent in Szene gesetztes Kostüm-Liebes-Künstlerdrama über die Amour fou zwischen Alma Mahler und Oskar Kokoschka, zwei bedeutenden Persönlichkeiten der Wiener Kunstszene, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufeinander trafen. Gewaltig stoben die Funken und lange wollte das Feuer der Leidenschaft sich nicht beruhigen – obwohl, oder vielleicht gerade weil die eigensinnige Frau und der eifersüchtige Mann keinesfalls zu einander passten.

Rohbau (2023)

Ein Bauleiter, auf dessen Baustelle ein Illegaler umgekommen ist, und die 14-jährige Tochter des Schwarzarbeiters, die ihren Vater sucht. Tuna Kaptan gelang ein sensibles und behutsames Drama, das um Schuld und Verantwortung kreist.

Slow (2023)

Anhand der Beziehung einer Tänzerin und eines asexuellen Gebärdendolmetschers erforscht der litauische Film behutsam und mit ganz eigener Poesie die Bedürfnisse innerhalb einer Partnerschaft und die Frage, welche Rolle Sex in ihr spielt.

Good News (2024)

Relotius lässt grüßen, aber die spannend inszenierte und kammerspielartige Charakterstudie im südostasiatischen Setting verrät ebenso wenig über moralische Dilemmata des Journalismus wie über die Psyche des unnahbaren Protagonisten.
Gerhard Midding

Kann ein Film psychotisch sein? Es hilft schon einmal, wenn seine Hauptfigur es ist. Jacques Vallin (Charles Denner), der uns in Alain Jessuas Langfilmdebüt von 1964 zunächst als sympathischer Tagträumer begegnet, verliert zusehends den Bezug zur Wirklichkeit. Er halluziniert von Tag zu Tag mehr und seine Haut wird immer dünner. Er geht irre an der Welt und versinkt am Schluss in eine beklemmend heitere Katatonie.

DVD-Tipp: »Starve Acre« (2023)

Was unter dem Acker lauert. Folk-Horror meets Familientragödie: »Starve Acre«.
Gerhard Midding

Im Februar 1989 hatte ich doppeltes Glück. Das erste bestand darin, dass ich einen Interviewtermin mit der Schauspielerin Delphine Seyrig bekam und das zweite darin, dass sie viel Geduld mit meinen Fragen hatte.

Gerhard Midding

Es dauerte ziemlich lang, bis ich anfing, Willi Forst ernst zu nehmen. Sein Name war mir natürlich seit Kindertagen vertraut, schließlich war er ein Idol meiner Eltern. Vielleicht war gerade das ein Grund meines Zögerns. Es brauchte Umwege, damit ich lernte, ihn zu bewundern.

Seiten

epd Film RSS abonnieren