Die untergegangene Familie

Der plötzliche Tod ihrer Schwester bewirkt bei Marcela eine tiefgreifende Irritation. Undramatisch erzählend, auf atmosphärische Bilder setzend, gelingt Maria Alché in ihrem Regiedebüt die faszinierend stilsichere Erkundung eines Schwebezustands

Das Wunder im Meer von Sargasso

Zwei Frauen in einem Fischerdorf versuchen, sich aus dem männerdominierten Sumpf von Drogen, Sex und Gewalt zu kämpfen. Griechische Tragödie als alptraumhafter Kunstthriller: »Das Wunder im Meer von Sargasso«

Das innere Leuchten

Um »positive Situationen und Begegnungen« geht es Stefan Sick in seiner Dokumentation »Das innere Leuchten«, die kommentarlos Momentaufnahmen aus dem Alltag von dementen Menschen in einem Pflegeheim aneinanderreiht

Celebration

In seiner bereits vor 20 Jahren gedrehten, lang zurückgehaltenen Dokumentation »Celebration« über Yves Saint Laurent zeigt Olivier Meyrou das kapriziöse Genie als geradezu unscheinbaren Mann mit nervösen Ticks

Crawl

Während eines Hurrikans führen ein Vater und seine Tochter einen Überlebenskampf gegen scheinbar übermächtige Alligatoren. »Crawl« ist spannende, auf ironische Brechungen verzichtende Horrorkost von Alexandre Aja, der die richtige Mischung aus Überraschungen und vertrauten Mustern findet
Gerhard Midding

Während des Kalten Krieges war China die große, schwer kalkulierbare Variable im Gleichgewicht des Schreckens. Eine heimliche Hoffnung des Westens bestand darin, die Volksrepublik würde die geopolitischen Ambitionen der Sowjetunion in Schach halten. Allerdings verbanden sich mit dem vermeintlich schlafenden Riesen aus westlicher Sicht auch diffuse, aber tiefgreifende Ängste.

Gerhard Midding

Den folgenreichsten Gedanken zum Werk von Anthony Mann entnahm ich weder einer Kritik, einem Buch noch einem Vortrag, er stammt auch nicht aus dem Bonusmaterial einer DVD. Nicht, dass darin nicht jeweils zahlreiche kluge Interpretationen zu finden wären. Aber den Schlüssel lieferte mir eine unverhoffte Quelle: ein Synchronsprecher.

Gerhard Midding

Vorgestern zerschellte einer meiner schönsten Kaffeebecher auf dem Küchenboden. Ich trennte mich ungern von ihm, aber auch mit Alleskleber war der Schaden nicht zu beheben. Als Kaffeebecher diente er mir, genau genommen, gar nicht mehr: Seit Jahren trank ich nur noch Tee daraus. Eigentlich war er auch nicht wirklich schön, obwohl mir seine tiefblaue Lackierung immer gefallen hatte. Das Beste an ihm war, dass er das Logo von Paramount trug.

Gerhard Midding

In den Kritiken, die zum Start von „Leid und Herrlichkeit“ erschienen sind, werden Sie bestimmt viel gelesen haben über den autobiographischen Gehalt von Pedro Almodóvars jüngstem Film. Er gibt sich unumwunden zu erkennen: Der Regisseur reflektiert seine berufliche Existenz; die Rückenoperation, der er sich vor einiger Zeit unterzog, ist ein maßgeblicher Ausgangspunkt; auch die abschweifende Erinnerung an eine Provinzkindheit speist sich aus eigenem Erleben.

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