X-Verleih

Im Verleih:

Auf konventionelle Weise wirkungsvolles Drama, das 60 Jahre palästinensischer Fluchterfahrung durch die Perspektive einer Familie filtert – und unterm Strich ein merkwürdig apolitisches, einseitiges Geschichtsbild entwirft.
Im tschechisch-polnischen Originaltitel fehlt das K. Die Hinzufügung dürfte jedoch im Sinne Agnieszka Hollands sein, die Kafka durchaus mit seinem literarischen Alter Ego Josef K. kurzschließt. Ihre Biografie ist ein Wechselspiel aus brav inszeniertem Pflichtprogramm und gelegentlichen Höhenflügen inszenatorischer Fantasie.
In dieser dekonstruierten Chronik des Schicksals von FEMEN-Aktivistin Oxana Schatschko vermengen sich die Ereignisse ihres letzten Lebenstages in Paris mit den Stationen ihres politischen Werdegangs in der Ukraine: ein hautnah inszeniertes und auch dank einer überzeugenden Darstellerin berührendes Requiem für eine Frau, für die Kunst gleichbedeutend mit Revolte war.
Elegant-betörendes Biopic über die Entstehung des monumentalen Orchesterstücks und seines Schöpfers Maurice Ravel – mit viel Charisma von Raphaël Personnaz verkörpert.
Ein bisschen »La La Land«, ein bisschen »Teorema«, ein bisschen »Lola rennt«: Mit Flasmob-Getanze und einem bunten Themenmix versucht Tom Tykwer ein Porträt der Gegenwart. Vage, aber nie besserwisserisch, mit Mut zu Peinlichkeit und Fragilität.
Der theaterhaft inszenierte Disput über die letzten Dinge zwischen dem Psychoanalytiker Sigmund Freud und dem Literaturprofessor C.S. Lewis hat seine Momente.
Basierend auf einem wahren Fall zeichnet Regisseurin Stéphanie Di Giusto das Porträt einer Frau mit starker Körperbehaarung, die der Gesellschaft ihrer Zeit die Stirn bietet. Unkonventionelles, aber am Ende dann doch eher zahmes Historiendrama.
Zwischen realer Ernüchterung und wundersamer Aufbruchsstimmung spinnt Natja Brunckhorst in ihrem zweiten Spielfilm, zusammen mit einem grandiosen Ensemble eine sommerleichte und zugleich nachdenkliche Vision vom Aufbruch in die Nachwendezeit.
Laure Calamy verleiht dieser Komödie über eine Ehefrau, die mit Hilfe einer Dating-App neue Lebensfreude findet, aufgekratzten Charme, kann aber nicht die unbedarfte Handlung, in der die realen Gefahren für erotisch unternehmungslustige Frauen ignoriert werden, vergessen machen.
Beruhend auf realen Fluchterfahrungen erzählt Matteo Garrone von zwei senegalesischen Jugendlichen und ihrem lebensgefährlichen Weg nach Europa. Die tollen Hauptdarsteller überzeugen mehr als die teils märchenhaften Elemente.