Ulrich Sonnenschein

Filmkritiken von Ulrich Sonnenschein

Ein Politthriller mit erstaunlich menschlicher Note, der zwischen Wahrheit und Wahrscheinlichkeit einen hochrealistischen Eindruck hinterlässt. Selten wurde Politik derart glaubwürdig als im höchsten Maße korrupt und unbelehrbar beschrieben
Mit einem spöttisch-unterhaltsamen Film, der zumindest so aussieht wie eine Dokumentation, legt der Graffitikünstler Banksy die Mechanismen der sogenannten Streetart bloß
Ein Buddymovie der anderen Art, das seine Protagonisten bis auf den Kern entblößt, ohne sie vorzuführen. Sensibel, voller Sprachwitz und mit hohem Realismusanspruch
Wer meint, Synchronschwimmen sei nur etwas für Frauen, der irrt. Die ersten Athleten dieses Sports waren Männer – und die erobern sich ihr Terrain nun, wo sonst im Leben alles schief zu gehen scheint, langsam zurück. »Männer im Wasser« ist ein Film, der den Tiefgang den Tauchern überlässt
»Please Give« ist eine besinnliche Komödie über eine Frau, die alles will und das meiste davon auch bekommt. In der Ehe, im Beruf, in der Wohnung und auf der Straße lauern die Fallstricke der gesellschaftlichen Ungerechtigkeit. Doch in einer Zeit jenseits von Soziologie und Geschlechterkampf fällt die Orientierung nicht so leicht
Ayla ist eine selbstbewusste Türkin, die für ihre persönliche Freiheit den Bruch mit ihrem traditionell denkenden Vater in Kauf nimmt. Als sie sich in den türkischen Fotografen Ayhan verliebt, findet sie sich plötzlich mitten in einem Familienkonflikt wieder, bei dem es um Ehre und Tod geht. Die konventionelle Geschichte von »Ayla« lebt von ihren überzeugenden Hauptdarstellern
Ein bewegender Film über Flüchtlinge aus dem Nordkaukasus, über ihre Ängste und Hoffnungen und die völlig überforderten Zielländer. »Kein Ort« stellt die Frage nach politischem Asyl hinsichtlich seiner Machbarkeit und zeigt, dass Gesetze und Verordnungen nichts mit der Wirklichkeit der Menschen zu tun haben
»Schwerkraft« ist ein starkes Debüt, das sich blitzschnell aus der Mitte der Gesellschaft an deren Ränder bewegt, ohne dabei ins Taumeln zu geraten. Und dabei trifft Maximilian Erlenwein auch musikalisch den richtigen Ton
Man muss kein Heavy-Metal-Fan sein, um diesen Film zu mögen. Sacha Gervasi erzählt nicht nur die sehr berührende Geschichte der erfolglosen Band »Anvil«, sondern zeigt, wie sehr persönliches Engagement und eine knallharte Musikindustrie einander zuwiderlaufen
Stets geht man davon aus, dass Liebe überall auf der Welt gleich empfunden wird. Folgerichtig erzählt der österreichische Filmemacher Thomas Woschitz eine globale Liebesgeschichte von Tokio über Marseille und Brooklyn bis nach Rio. Dabei kommt er ohne lange Erklärungen aus und lässt die Momente, in denen Liebe offenbar wird, für sich sprechen. Und die betörende Musik von Naked Lunch führt diese Fragmente auf magische Weise zusammen