Ulrich Sonnenschein

Filmkritiken von Ulrich Sonnenschein

Bewegendes Beziehungsdrama zwischen Vater und Sohn, die zusammen trotz einschränkendem Authismus auf der Suche nach einem Lieblingsverein durch deutsche Stadien ziehen. Wahr und wahrhaftig zugleich.
Auch in der Fortsetzung seines Filmes »Enkel für Anfänger« zeigt Regisseur Wolfgang Groos, dass Älterwerden sich vor allem in Kontrast der Generationen zeigt. Und dass dies auch lustig sein kann, dafür steht das erprobte Starensemble.
Ein Roadmovie zu Wasser. In den verschlungenen Gräben und Wasserstraßen Mecklenburg-Vorpommerns paddelt eine nicht mehr ganz junge Frau in die Familienvergangenheit und findet dann ihr ganz persönliches Alaska.
Porträt einer Nachbarschaft in Bagdad mit Menschen unterschiedlicher Religion und Herkunft im Winter 2006. Es ist die Zeit nach Saddam Hussein, eine Zeit des Umbruchs aber ohne klare Perspektive.
Eine fabelhafte Satire im Stil der Theaterkomödie der 1930er Jahre, die auf ganz aktuelle Missstände der Geschlechtergerechtigkeit hinweist. In der Überzeichnung der Bilder steckt nachvollziehbar ein drängendes Problem.
Blick in die dunklen Ecken einer militarisierten Welt: Zwischen knallharter Rekruten-Ausbildung und frivoler Frauenfeindlichkeit entsteht es eine heimliche homosexuelle Liebe.
Melancholische Parabel aus Finnland, die sich mehr oder minder erfolgreich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens begibt und dann eine sehr eigenwillige Lösung findet.
Etwas schwierige Dokumentation von Pablo Ben Yakov und André Krummel (»Lord Of The Toys«) über die glitzernde Karriere eines unangepassten Lebemannes, der auch rechtspopulistische Bereiche eben mal so ausprobiert, ohne dass der Film dazu Stellung bezieht.
Die Arbeiterkammer in Wien, die sich für Arbeitnehmerrechte einsetzt, bereitet ihr 100-jähriges Bestehen vor. Mitten hinein in die Vorbereitungen platzt Corona und plötzlich gibt es drängendere Probleme. Neben Fragen zur sozialen Gerechtigkeit wirft der Film vor allem eine auf: Warum gibt es so etwas bei uns nur in Bremen und im Saarland?
Ein Jugendfilm, der die Frage nach der Liebe stellt, vielfältig, phantasievoll, mit sommerlichem Feingefühl, aber letztlich die großen Konflikte scheut und dadurch trotz des vielversprechenden Titels etwas zu süßlich wird.

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Tipp
Freundliche Hinterwäldler laden zum Besuch nach Virgin River ein. Wem »Ozark« zu hart ist und wer trotzdem ländliches Leben studieren will, für den ist »Virgin River« genau das Richtige
Thema
Nach ihrem Karrierestart im Bond-Film »Stirb an einem anderen Tag« hat Rosamund Pike oft unzufriedene Ehefrauen gespielt. Das konnte schon mal ins Kriminell-Geheimnisvolle gehen wie in der Bestsellerverfilmung »Gone Girl«. Jetzt ist sie solo unterwegs – als Betrügerin in der Thrillerkomödie »I Care a Lot«
Tipp
In Martin Scorseses Dokuserie »Pretend It's A City« über die Kolumnistin Fran Lebowitz und ihre Heimatstadt New York, erfährt man wenig Neues­ über die Stadt, aber viel über die Autorin. In beide wird man sich verlieben
Blogeintrag
Dieses Jahr war kein gewöhnliches Berlinale-Jahr. Denn ein Jubiläum und ein neues Leitungsduo, das ist schon etwas besonderes. Sollte man das nicht irgendwie merken?
Blogeintrag
Nicht nur die Filme von Abbas Kiarostami oder Jafar Panahi prägen den Ruf, den der Iran als Filmland trotz Zensur und drastischer Drangsalierung von Filmemachern immer noch hat, sondern auch die von Palais ehemaligem Mitarbeiter Mohammad Rasoulof.
Blogeintrag
Schlicht »Days« heißt der Film von Tsai Ming-Liang der nichts weiter will, als einen begrenzten Zeitraum für das Kino zu öffnen. Dieser umfasst dabei nicht mehr als zwei Tage und eine Nacht.
Blogeintrag
Der afrikanische Drogendealer Francis in Burhan Qurbanis Version des Stoffes, der ihn für die Gegenwart tauglich machen will, wirft vor allem eine Frage auf: Warum mußte er Döblin bemühen, um das schmerzhafte Schicksal eines afrikanischen Flüchtlings zu erzählen, dem die Motive aus dem Roman der zwanziger Jahre eher im Weg stehen als nützen.
Blogeintrag
Das wirklich feministische Kino fasziniert beide Geschlechter. In ihrem Film »Never rarely sometimes always« erzählt die Amerikanerin Eliza Hittman von zwei jungen Mädchen, die aus dem ländlichen Pennsylvania nach New York aufbrechen, um mit einer ungewollten Schwangerschaft zurechtzukommen, von der die konservative Familie nichts erfahren darf.
Blogeintrag
Das Personal in »Effacer l'historique« ist einem merkwürdig selbstverschuldeten Präkariat entnommen, das sich selbst noch als Mittelschicht wahrnimmt, aber völlig verschuldet nicht mehr davon profitieren kann.
Blogeintrag
Es ist ein Film der Gesichter. Schon die Eröffnungsszene ist eine grandiose Nahaufnahme, die viel verspricht, was der Film später einlösen wird. Stumm blicken Paula Beer als Undine und Jacob Matschenz einander an und man weiß sofort, dass hier etwas zu Ende geht. Eine Liebe stirbt und damit auch die Zukunft des Paares.