Seamus McGarvey
Kammeramann/frau von:
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Mit einer ambivalenten Hauptfigur, experimenteller Narration und Bildsprache sowie schwarzem Humor rund ums Thema Mutterschaft ist Lynne Ramsay ein hohes Risiko eingegangen, das sich auszahlt. Jennifer Lawrence agiert wie eine Naturgewalt, die den Tradwives dieser Welt mutig den Mittelfinger zeigt und eine der interessantesten Frauenfiguren des Kinojahres darstellt.
Eigentlich wollte Sarah die Öffentlichkeit über sinistre Machenschaften ihres Arbeitgebers informieren, dann bekommt sie kalte Füße. Und ein temporeiches Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Ein Thriller wie aus dem Lehrbuch; Köpfchen schlägt Fäustchen.
Der autistische Buchhalter ist endlich wieder im Einsatz. Gemeinsam mit dem entfremdeten Bruder und einer Vertreterin der Staatsgewalt kommt er Menschenhändlern auf die Spur und schiebt den Bösewichtern den Riegel vor. Für einen Actionfilm ein bemerkenswert sentimentales Unterfangen, dank Ben Affleck und Jon Bernthal in den Hauptrollen geht diese Rechnung aber auf.
Das Prequel zu »Charlie und die Schokoladenfabrik« trifft nicht ganz den düsteren Ton Roald Dahls, überzeugt aber als zartbitterer Winterfilm mit liebenswerten Figuren und einer stilecht-nostalgischen Kulisse.
Zusammen geben Regisseur Joe Wright, die Drehbuchautorin Erica Schmidt und der Schauspieler Peter Dinklage der Geschichte von Cyrano eine neue Tiefe und Universalität, die Eleganz der Musical-Choreographie und den Rausch der Farben und Formen.
Eine junge Amerikanerin freundet sich mit einer alternden Französin an – die sich jedoch als Stalkerin entpuppt. »Greta« ist ein hervorragend besetzter, aber einfallsloser, B-Thriller vom einstigen Meisterregisseur Neil Jordan
Origineller Indoor-Thriller in feschem 50er-Jahre Dekor, mit schnittigen Plotwendungen, verschlungener Rückspuldramaturgie, coolem Motown-Soundtrack und einem ganz großen Herz fürs Genrekino: »Bad Times at the El Royale«
Das Filmmusical »Greatest Showman« über den Showbusiness-Pionier P. T. Barnum beleuchtet zwar auch unerwartete Aspekte, bleibt aber vor allem als opulent-oberflächliches Popmusikspektakel in Erinnerung, in dem die eigentlichen Helden dieser Karriere, Barnums Künstler, zu kurz kommen
Daniel Espinosas Sci-Fi »Life« mit Jake Gyllenhaal und Rebecca Ferguson ist überzeugende Home-Invasion der dritten Art mit verzeihbaren Ausfallschritten in die Esoterik
Gavin O'Connors Thriller über ein autistisches Finanzgenie, das für die Buchhaltung der größten Verbrechersyndikate verantwortlich ist, baut auf einer interessanten Prämisse auf, verliert seine Geschichte jedoch zunehmend aus dem Blick. Am Ende bleibt »The Accountant« trotz großartiger Besetzung nur ein konventioneller Gangsterfilm, dessen elegante Inszenierung nicht über dramaturgische Schwächen hinwegtäuscht




