Oliver Berben

Drehbuchautor/in von:

Bei »Feuchtgebiete« hat es halbwegs geklappt. Das zweite literarische Selfie von Charlotte Roche wirkt im Kino aber nur noch pene­trant, denn Sönke Wortmann bekommt den depressiven Redestrom der Erzählerin nicht in den Griff

Produzent/in von:

Die Suche der Drachen nach einem nicht von Menschen bedrohten Lebensraum verbindet Coming-of-Age-Geschichte mit aktuellen Themen wie Umweltschutz und Toleranz. Obwohl Cornelia Funke ihre »Drachenreiter«-Abenteuer schon Ende der neunziger Jahre veröffentlicht hat, hinkt die deutsche Verfilmung den »Drachenzähmen leicht gemacht«-Filmen der Kollegen von Dreamworks in vieler Hinsicht hinterher
Ein oberflächlicher Lebemann gewinnt durch die Freundschaft zu einem herzkranken Teenager eine neue Perspektive auf das Leben. Basierend auf einer realen Geschichte wird der gut gespielte Film »Dieses bescheuerte Herz« zu einer äußerst konventionellen Läuterungsgeschichte, der es an emotionaler Wahrhaftigkeit fehlt
Die ambitionierte, hochkarätig besetzte Verfilmung des Romans »In Zeiten des abnehmenden Lichts« von Eugen Ruge arbeitet sich an einem relevanten Thema ab, ohne dabei auf den Punkt zu kommen
»Timm Thaler« lässt sich auf verschiedene Ebenen entschlüsseln. In Andreas Dresens Verfilmung treten unter anderem in verkleideter Form Gaddafi oder Kim el Sung auf – eine wahrhaft gruselige Gesellschaft, die es zu besiegen gilt
Sönke Wortmanns Adaption des Theaterstücks von Lutz Hübner und Sarah Memitz ist durchaus unterhaltsam, geht jedoch schwierigen Themen aus dem Weg
Bei »Feuchtgebiete« hat es halbwegs geklappt. Das zweite literarische Selfie von Charlotte Roche wirkt im Kino aber nur noch pene­trant, denn Sönke Wortmann bekommt den depressiven Redestrom der Erzählerin nicht in den Griff
In seiner Therapie-Crashing-Komödie bedient Anno Saul (Kebap Connection) gnadenlos alle Klischees: Vom bärtigen Guru über labil-notgeile Psychofrauen bis hin zur therapeutischen Reinszenierung genitaler Problemstellungen lässt der Film keine noch so abgeschmackte Pointe aus. Milan Peschel als Playboy hat gute Chancen, als Fehlbesetzung des Jahres prämiert zu werden
Oskar Roehlers großartige Alptraum- und Sehnsuchtshistorie der BRD, erzählt am Beispiel der eigenen Familiengeschichte. Ein Epos als Serie von schmutzigen, kleinen Filmen, persönlich und artifiziell, poetisch und geschmacklos, komisch und todtraurig zugleich, bis in die kleinsten Rollen hochkarätig und treffend besetzt
Tim gibt sich als unheilbar krank aus, um mit der Mitleidsmasche Frauen aufzureißen. Dabei verliebt er sich in Marie, die tatsächlich eine sterbenskranke Schwester hat. Ansprechende Darsteller versöhnen mit der holprigen Inszenierung und vorhersehbaren Handlung dieser deutschen Tragikomödie
Sönke Wortmanns Antwort auf Hollywoods Brachialkomödien über peinliche Hochzeitsvorbereitungen verzichtet glücklicherweise auf deren Exzesse in Sachen Geschmacklosigkeiten. Nur kommt sie dafür so brav und bieder daher, als schrieben wir das Jahr 1952

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