Manfred Riepe

Manfred Riepe, geb. 1960, freier Journalist und Autor. Studierte Germanistik und Theater- Film- und Fernsehwissenschaft in Frankfurt/Main. Seit Ende der 80er Jahre Film- und Medienkritiken für Tageszeitungen und Fachmagazine. Schwerpunktthemen: Strukturale Psychoanalyse.

Regelmäßiges Mitglied der Jury des Adolf Grimme Preises. Seit 2006 Lehraufträge über Film an der Universität Basel.

Filmkritiken von Manfred Riepe

Dank Valentin Riedls einfühlsamem Por­trät der gesichtsblinden Künstlerin Carlotta bekommt der Zuschauer Einblicke in eine gar nicht mal so seltene Wahrnehmungsstörung, die Prosopagnosie. Das Vertraute wird fremd und das Fremde vertraut
Visuell überzeugende Naturdokumentation mit Defiziten bei der Vermittlung wissenschaftlicher Fakten
Mit seiner originellen Verknüpfung zwischen Alltagsbeobachtungen und Science-Fiction-Motiven zeichnet Arturo Infante in seinem Debütfilm ein humorvoll-grimmiges Sittenbild der kubanischen Mangelwirtschaft
Mit seinem ersten amerikanischen Film gelingt David Wnendt ein unterkühltes Feelgoodmovie über eine Malerin, die ihre Inspiration auf den Lofoten findet
Mit ihrem Debüt gelingt Prano Bailey-Bond eine akribisch durchkomponierte Stilübung, die den schmutzigen Look von Schmuddelvideos zur Kunstform erhebt
In ihrer Langzeitbeobachtung geben Christoph Hübner und Gabriele Voss einzigartige Einblicke in den Profifußball am Beispiel dreier Sportler
Der nett anzusehenden Neuverfilmung der Noël-Coward-Komödie »Blithe Spirit« aus den 1940er Jahren fehlt eine zündende Grundidee
Die Entführung eines christlichen Bloggers, der im ägyptischen Fernsehen durch sein Glaubensbekenntnis einen Eklat provozierte, bildet den Aufhänger für einen actionbetonten Thriller
Gut gespielte, in den Details allerdings nicht durchweg überzeugende filmische Aufarbeitung eines wegweisenden Rechtsstreits, in dem ein kanadischer Farmer dem Saatgutmulti Monsanto die Stirn bot
Emigholz' experimenteller Diskurs über ein breites Themenspektrum lässt sich einmal mehr eher als Kunst denn als Spielfilm begreifen und stellt eine radikale Herausforderung an die konventionellen Sehgewohnheiten dar

Weitere Inhalte zu Manfred Riepe

Tipp
In seinem Vierteiler »22. Juli – Die Schüsse von München« geht Johannes Preuss den Hintergründen und Motiven des Amokläufers nach, der im Sommer 2016 neun Menschen erschoss.
Meldung
Zwei Jahre konnte das dem mittel- und osteuropäischen Film gewidmete Wiesbadener goEast-Festival nur digital stattfinden, in diesem Jahr musste es sich einer neuen Herausforderung stellen: dem Ukraine-Krieg.
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Die Netflix-Miniserie »The Andy Warhol Diaries« zeigt, wie sehr der Pop-Art-Guru auch sein Privatleben zur Kunst erhob.
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Im digitalen Himmel – »Upload« zeigt: Auch die virtuelle Welt wird eine Konsum- und Klassengesellschaft sein.
Thema
Männer zeugen und gehen. . . Aber die Frauen kommen auch ohne sie klar in den Filmen von Pedro Almodóvar. Jetzt startet sein Melodram »Parallele Mütter«, mit der oscarnominierten Penélope Cruz und Milena Smit in einer komplexen Beziehung.
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Hell steht in der Comedy »Oh Hell« für Helene, eine der liebenswertesten schrägen Figuren der deutschen TV-Historie.
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In »Archive 81« sieht sich ein Filmrestaurator in das Mysterium einer alten Videodokumentation über ein Mietshaus und eine okkulte Verschwörung hineingezogen.
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In »Costa Concordia – Chronik einer Katastrophe« rekonstruieren die Filmemacher das Geschehen von vor zehn Jahren anhand von Zeugen- und Expertenaussagen und leider auch mit dem obligatorischen Reenactment.
Thema
Sie wurde bekannt als punkige Hackerin in den schwedischen Millennium-Krimis. Viel normaler sind die Figuren von Noomi Rapace danach auch nicht geworden. Ein Glück.
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In »Day of the Dead« dürfen Zombies wieder Zombies sein: Anlass für explizit ins Bild gesetzte Gewaltorgien und Ornament für Metaphern über den üblen Zustand unserer Welt