Manfred Riepe

Manfred Riepe, geb. 1960, freier Journalist und Autor. Studierte Germanistik und Theater- Film- und Fernsehwissenschaft in Frankfurt/Main. Seit Ende der 80er Jahre Film- und Medienkritiken für Tageszeitungen und Fachmagazine. Schwerpunktthemen: Strukturale Psychoanalyse.

Regelmäßiges Mitglied der Jury des Adolf Grimme Preises. Seit 2006 Lehraufträge über Film an der Universität Basel.

Filmkritiken von Manfred Riepe

Mit seiner Adaption einer Erzählung des japanischen Autors Tsutomu Mizukami gelingt Regisseur Yuki Nake eine Zen-Übung in erlesenen Bildern.
Der streckenweise verblüffende finnische Horrorfilm schlägt eine andere Tonart an als jene einander zunehmend gleichenden nordischen Thriller, die seit gut zwanzig Jahren vorwiegend nach Deutschland exportiert werden. In ihrem sehenswerten Debüt gelingt den beiden Finnen Max Seeck und Jonas Pajunen ein atmosphärischer Horrorthriller mit einer durchaus originellen Pointe.
Mit ihrem feinsinnigen literarischen Roadmovie entfachen den beiden Argentinierinnen Laura Paredes und Laura Citarella lateinamerikanische Kinomagie.
Mit ihrem Debüt gelingt Lori Evans Taylor ein solider Spukfilm über eine Schwangere, die nach einer Fehlgeburt von panischen Ängsten heimgesucht wird.
Gérard Depardieu glänzt als Maigret in dieser sehenswerten Simenon-Adaption, in der Patrick Leconte sich als Meister des Understatements erweist.
Mit »Plane« realisiert der Franzose François Richet einen geradlinigen Action-Thriller im Stil von »Con Air«.
Mit seinem Animationsfilm gelingt Ari Folman eine bewegende Aktualisierung des berühmten Tagebuchs von Anne Frank.
Mit seiner traumartigen Verschränkung von Phantasie und Realität gelingt Kirill Serebrennikov ein atemberaubendes Sittenbild einer postsozialistischen Agonie.
Mit ihrer akribischen Aufarbeitung des Weinstein-Skandals gibt Maria Schrader Frauen eine Stimme. Ein gelungenes Hollywood-Debüt.
Lena Kabes bildgewaltiger Dokumentarfilm zeichnet ein ambivalentes Bild des Naturschutzes.

Weitere Inhalte zu Manfred Riepe

Tipp
Mike Flanagan (»Spuk in Hill House«) adaptiert Edgar Allan Poe und versetzt die Handlung von »Der Untergang des Hauses Usher« in die Gegenwart der amerikanischen Opioidkrise.
Tipp
In der Adaption von Sebastian Fitzeks Mystery-Thriller »Die Therapie« verirrt sich Stephan Kampwirth als Psychiater im Exil eines seelischen Irrgartens.
Tipp
Psychische Erkrankungen sieht man nicht. Das stellt das Kino, wenn es davon erzählen will, vor Repräsentationsprobleme. Neue Studien zu einem klassischen Thema.
Tipp
Kann man sich gegenseitig analysieren? Mit »Everyone is f*cking crazy« gelingt Luzie Loose und John-Hendrik Karsten eine originelle Serie über psychische Störungen unter Jugendlichen.
Tipp
In Aaron Marks schwarzer Komödie »The Horror of Dolores Roach« pflastern Leichen den Weg einer eigenwilligen Masseurin.
Tipp
Das Dokudrama aus der Feder von Avi Issacharoff und Lior Raz (»Fauda«) widmet sich den Taten und dem Untergang des Terroristen Imad Mughniyeh.
Tipp
»The Crowded Room« erzählt nach einem Drehbuch von Akiva Goldsman die Geschichte einer multiplen Persönlichkeit.
Tipp
Unter sich: In »Schlafende Hunde« muss sich Max Riemelt die Rückkehr aus dem gesellschaftlichen Aus ermitteln.
Tipp
In Staffel sechs seiner viel gelobten Anthologie-Serie »Black Mirror« richtet Autor und Serienschöpfer Charlie Brooker den Blick statt in die nahe Zukunft eher zurück in eine Retro-Vergangenheit.
Meldung
Nippon Connection präsentierte zum 23. Mal in vollen Kinos – neuer Publikumsrekord – einen Querschnitt durch das aktuelle japanische Kino. Und zeigt sich wieder ­erfrischend anders.