Manfred Riepe

Manfred Riepe, geb. 1960, freier Journalist und Autor. Studierte Germanistik und Theater- Film- und Fernsehwissenschaft in Frankfurt/Main. Seit Ende der 80er Jahre Film- und Medienkritiken für Tageszeitungen und Fachmagazine. Schwerpunktthemen: Strukturale Psychoanalyse.

Regelmäßiges Mitglied der Jury des Adolf Grimme Preises. Seit 2006 Lehraufträge über Film an der Universität Basel.

Filmkritiken von Manfred Riepe

Handwerklich überzeugend inszenierte Dokumentation über einen Ausnahmefußballer, dessen Erfolgsgeheimnis mit seiner inneren Ruhe und einer echten Bescheidenheit zusammenhängt: Toni Kroos
Das warmherzig inszenierte Roadmovie über einen fußballfanatischen Exilbrasilianer jüdischer Herkunft, der während der WM 2014 die Nähe zu seinem entfremdeten Sohn sucht, überzeugt durch die Thematisierung des Unausgesprochenen: »Back to Maracanã«
Mit dieser autofiktionalen Geschichte über einen arbeitsunfähigen Regisseur mit Rückenschmerzen, der den Moment seines Coming-outs mit den Mitteln der Kunst wieder einzufangen versucht, gelingt Pedro Almodóvar ein Geniestreich: »Leid und Herrlichkeit«
Der Film erinnert an die Blütezeit des jamaikanischen Reggae und lässt maßgebliche Vertreter dieser Stilrichtung musizieren und zu Wort kommen
Die bewegend erzählte Geschichte eines Teenager-Paares, das an einer seltenen und todbringenden Krankheit leidet, ist leider nicht ganz kitschfrei: »Five Feet Apart«
Im Dialog mit dem philippinischen Bilderstürmer Khavn de la Cruz erfindet Alexander Kluge sich auf seine unverwechselbare Art neu
Mit zwei Stunden etwas lang erscheinender Dokumentarfilm, der die Proteste rund um den Hambacher Forst aus der Innenperspektive der Demonstranten nachzeichnet: »Die rote Linie«
Komplexe dokumentarische Reflexion über das Bild im Zeitalter seiner digitalen Reproduzierbarkeit
Der Dokumentarfilm erinnert an einen wohlhabenden Hamburger Mäzen, der zunächst von den Nazis beraubt, aufgrund seiner Doppelrolle als »getaufter Jude« jedoch nicht angemessen entschädigt wurde
Mit seiner assoziativen Montage aus berühmten Filmszenen, Gemälden und Zitaten aus Literatur und Philosophie entwirft Godard ein tendenziöses Geschichtsbild, das viele Fragen aufwirft: »Bildbuch«

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Die Krimiserie »Bosch« ist bereits in der sechsten Staffel – und beweist damit eine Langlebigkeit, die im Streamingzeitalter selten geworden ist. Hauptattraktion ist die von Titus Welliver gespielte Titelfigur
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In der Science-Fiction-Serie »Upload« wird durchgespielt, wie die Digitalisierung eines Lebens aussehen könnte, wenn sie auch noch den Tod mit einschließt. Ab 1.5. bei Amazon Prime Video
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