Timbuktu

2006 hatte der in Mauretanien geborene und in Mali aufgewachsene Regisseur Abderrahmane Sissako in »Bamako« einen treffend bösen Blick auf die Gebaren von Weltbank und Co. geworfen. Jetzt nimmt er – in ganz anderem Ton, aber ebenso eindringlich – den Islamismus aufs Korn, in einem Film, der in Timbuktu spielt, doch leider auch für viele andere Orte der Welt stehen könnte

Sturmland

Zwei Männer, ein Haus – aus dieser überschaubaren Situation zaubert Ádám Császi in seinem Debüt einen liebenswerten kleinen Film über ein schwules Coming-out im homophoben Ungarn

Serena

Susanne Biers Romanverfilmung, ein episches Drama über einen Selfmade-Holzbaron und seine selbstbewusste Frau, entwickelt trotz Stars und opulentem Produktionsdesign wenig Zugkraft und befremdet besonders durch sein überzogenes Ende

Die Pinguine aus Madagascar

Nach der "Madagascar"-Trilogie und einem erfolgreichen Ausflug ins Fernsehen, bekommen die vier Pinguine ihren ersten abendfüllenden Spielfilm. Der ist mit deutlich geringerer Zappeligkeit und nicht ganz so heißer Nadel animiert und liefert reichlich Referenzen auf Hollywoods Agententhriller der vergangenen Jahrzehnte

Magic in the Moonlight

Unübersehbar versucht Allen hier an seinen größten kommerziellen Erfolg »Midnight in Paris« anzuknüpfen. In der geschmackvollen Retro-Melange darf die Filmgeschichte kräftig mitatmen, die Story allerdings plätschert etwas zu selbstgenügsam vor sich hin

The Loft

Fünf Freunde finden in einem Loft, das sie sich für ihre außerehelichen Abenteuer teilen, die Leiche einer jungen Frau und geraten in einen Strudel aus Verdächtigungen und Lügen. Erik Van Looys amerikanisches Remake seines eigenen Thrillers ist klassisches Hochglanzkino, aber mit einem deutlichen Hang zum Abgründigen

Der Koch

Ralf Huettners Verfilmung des Romans von Martin Suter versucht sich anhand der Geschichte eines tamilischen Flüchtlings und Kochkünstlers an der Kombination aus aphrodisischer Kulinarik und Politik. Trotz ansprechender Bilder ist das Ergebnis aber weder sonderlich sinnlich noch engagier

Im Keller

Ulrich Seidl filmt Menschen, die sich in ihren Kellern ihre eigene Welt geschaffen haben. Wie immer bei Seidl heißt es für die Protagonisten, dass sie die Zuschauer, und für den Zuschauer, dass sie die Protagonisten aushalten müssen

The Homesman

Nicht die Mythen des Wilden Westens, sondern der harsche Alltag der Pionierzeit: Der zweite Film von und mit Tommy Lee Jones ist ein düsteres Amerika aus der Perspektive der Frauen, ein Wagontrail in umgekehrter Richtung, weg von der Frontier zurück in die Zivilisation

The Green Prince

Die Lebensgeschichte von Mosab Hassan Yousef, Sohn eines Palästinenserführers, der zum Informanten des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet wurde. Im Wechsel der Aussagen zwischen ihm und seinem Führungsoffizier baut der Dokumentarfilm eine genuine Spannung auf, begnügt sich aber mit dem Nachvollzug der Geschichte

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