Gerhard Midding

Ich traute meinen Augen. Er war keine Erscheinung. Das war tatsächlich Jean-Pierre Léaud, der da am Eingang der Francois-Truffaut-Ausstellung in der Cinémathèque francaise saß. Der Museumswächter, der meine Karte abriss, hatte wohl einen Stuhl für ihn herbeigeholt. Still saß er in der Ecke, suchte den Blick der Besucher; zweifellos in der Hoffnung, wiedererkannt zu werden. Immerhin ist er eine der Hauptfiguren dieser Lebens- und Werkschau, ist in Filmausschnitten und auf Fotos als kleines Kind, als Heranwachsender und schließlich als Erwachsener mit untilgbar kindlichen Impulsen zu sehen.

Gerhard Midding

Die Verführung sucht sich unauffällige Wege. Sie liebt raffinierte Manöver, kalkuliert mit der Überraschung, weiß sich listenreich zu maskieren. Warum auch sollte sie sich allzu leicht zu Erkennen geben? Sie ahnen es schon: Auch dieser Eintrag beschäftigt sich mit Kino und Werbung. Seine Überschrift verdankt sich einer Formel, die während des Symposiums des Filmmuseums, über das ich vor einigen Tagen schrieb, häufig fiel.

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