Berlinale: Die Dinge des Lebens

Carlo Chatrian hatte es angedeutet: Die Filme dieser Berlinale tendieren zum Rückzug, besinnen sich aufs Wesentliche. Ein Check durch die Sektionen

Berlinale: Traumberuf Lehrer

Maria Speth zeigt in »Herr Bachmann und seine Klasse«, dass unspektakuläre Methoden der Pädagogik große Wirkung entfalten. Und Ähnliches gilt für ihre dokumentarische Methode des unspektakulären Erzählens
Das Kino steckt in einer Krise, die durch die Pandemie noch verschärft wurde. Wie kann es weitergehen zwischen Serialisierung und Streaming?

Der Rausch

Vier befreundete Lehrer brechen aus dem gewohnten Trott aus, indem sie ihre Trinkfestigkeit bei einem pseudowissenschaftlichen Experiment überprüfen. Mit einem Mal bekommt ihr Leben neuen Schwung. Zwischen Euphorie und motorischen Einschränkungen hält Thomas Vinterbergs dramatische Komödie ein mulmiges Gleichgewicht: Kann man den Rausch feiern, ohne ihn zu entschuldigen?
Gerhard Midding

Sie werden gewiss von dem Berliner Pilotprojekt gehört haben, das am letzten Wochenende begann. Wenn ich die Berichterstattung über diese probeweise Öffnung von Kulturveranstaltungen unter strengsten hygienischen Bedingungen recht interpretiere, war das Ganze ein voller Erfolg. Die Stimmung muss bestens gewesen sein. Künstlerische Darbietungen gab es auch.

Raya und der letzte Drache

In einem südostasiatischen Land namens Kumandra ist die junge Raya als Hüterin der Drachen die einzige, die die zerstrittenen Stämme wieder vereinen kann. Disney-Animationsfilm um eine Kriegerprinzessin, der sich vieler vertrauter Elemente bedient, aber durch originelle Figuren, zumal den Wasserdrachen Sisu, und durch opulente Optik überzeugt
Gerhard Midding

Um in diesen Tagen in Paris ein Hotel oder ein Kino zu eröffnen, braucht es Mut und die Gabe, antizyklisch zu denken. Erst recht, wenn man beides tut. Das "Hotel Paradiso", das gerade auf dem Boulevard Diderot im 12. Arrondissement seine Türen geöffnet hat, stößt in eine Marktlücke, von der bisher niemand ahnte, dass sie klafft.

Gerhard Midding

Es war ein denkwürdiger Prozess, der im Juni 1921 vor dem Kriminalgericht in Moabit verhandelt wurde. Er endete mit einem Urteil, das noch erstaunlicher war. Der junge Armenier Soghomon Tehlirian wurde angeklagt, Talat Pascha, den nach Berlin geflohenen, letzten Innenminister des osmanischen Reiches, in Charlottenburg mit einem gezielten Genickschuss getötet zu haben. Der Angeklagte war geständig und die Last der Indizien gegen ihn erdrückend. Die Tat fand heute vor 100 Jahren am späten Vormittag in der belebten Hardenbergstraße statt.

Gerhard Midding

Es fing unverdächtig an. Na ja, sofern man Wes Anderson für harmlos hält. Dann ging es schleichend weiter. Ein paar Tage später waren Soundtracks dran und heute früh Bürostühle. Obwohl ich schon beim zweiten Morgenkaffee saß, glaubte ich zu träumen: „IndieWire“ ist in den Versandhandel eingestiegen.

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