Rudolf Worschech

Menschen mit Maske gehören heute, hoffentlich, ganz selbstverständlich zum Straßenbild. Im Film sind sie aber noch nicht angekommen. Das hängt mit dem langen Vorlauf zusammen, den Filme manchmal brauchen, aber natürlich auch mit dem jeweiligen Thema. Der rumänische Regisseur Radu Jude, in letzter Zeit der produktivste Filmemacher seines Landes, hat den ersten Corona-Film der Filmfestivalgeschichte gedreht: »Bad Luck Banging Or Loony Porn«.

Sabine Horst

Wie eine Berlinale unter Pandemiebedingungen läuft, ist seit dem Start der digitalen Auflage der Filmfestspiele am Montag klar. Aber gibt es auch schon den Covid-Film? Gibt es eine ästhetische Form, in der sich widerspiegelt, wie das Virus den Alltag der Menschen verändert?

Gerhard Midding

Sie kennen dieses Bild: Jean-Paul Belmondo und Jean Seberg spazieren über die Champs-Elyées, er hat die Hände in den Hosentaschen gesteckt und eine Kippe zwischen den Lippen; sie trägt ein T-Shirt mit dem Emblem des "Herald Tribune" und hat ein paar Ausgaben der Zeitung unter dem Arm, als sie lachend zu ihm aufblickt.

Gerhard Midding

Seine Stimme habe ich zuerst gar nicht erkannt. Sie ist inzwischen etwas brüchiger geworden und klingt heiser. Aber das "quoi", das "Was", das André Téchiné gern ans Ende seiner Sätze stellt, halb als Fragezeichen, halb als Komma, war mir augenblicklich wieder vertraut.

Barbara Schweizerhof

Eine Frau trifft sich zum Blind Date mit ihrem Traummann – aber leider ist er ein Roboter. Das ist die Prämisse des neuen Films der Schauspielerin und Regisseurin Maria Schrader, »Ich bin dein Mensch«, mit dem sie in den Wettbewerb der 71. Berlinale geladen wurde. Was leider bedeutet, dass in diesen Tagen, dem ersten Teil des wegen Corona zweigeteilten Festivals, nur die Branche den Film zu sehen bekam.

epd Film-Autor:innen stellen alternative Streamingportale von Mubi bis filmingo vor. Was die zeigen? Arthouse-Kino, Klassiker, Experimentelles
Gerhard Midding

Die Friseursalons haben es vor einigen Monaten vorgemacht. Morgen, am letzten Februartag, werden bundesweit 300 Kinos um 19 Uhr wieder hell er- bzw. beleuchtet sein. Sie wollen ein Zeichen setzen am Vorabend der virtuellen Berlinale, ein Lebenszeichen.

Rudolf Worschech

Stellen Sie sich vor, es ist Berlinale – und keiner geht hin. Nun, ganz so schlimm wird es bei dieser 71. Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele Berlin nicht kommen. Aber eine gewöhnliche Berlinale, mit Publikum, rotem Teppich mit Stars drauf und Fachbesuchern, die endlich mal und bei meist schlechtem Wetter den Potsdamer Platz bevölkern, wird es auch nicht geben. Das lassen die Pandemie und die geschlossenen Kinos nicht zu.

Buch-Tipp: Die Geschichte des Animationsfilms in Deutschland

Konkurrenz für Disney? Zwei neue Bücher widmen sich der terra incognita des deutschen Animationsfilms: »Als die Comics laufen lernten« (Herma Kennel) und »Bienenstich und Hakenkreuz. Zeichentrick aus Dachau« (Rolf Giesen)

DVD-Tipp: »Im Banne des Dr. Monserrat«

Ein lobenswert gut ausgestattetes Mediabook des Horrorfilms »Im Banne des Dr. Monserrat« aus dem Jahr 1967 erinnert an die kurze Karriere des talentierten britischen Regisseurs Michael Reeves, dessen Werk gerade mal drei Filme umfasst

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