Lichter der Stadt

Eigentlich will Joscha nur einsam durch das nächtliche Köln streifen und sich verlieren. Doch immer wieder halten ihn Bekanntschaften von seinem Weg ab. Gedreht in einem Take, will der Film ein Lebensgefühl erkunden und ermüdet dabei durch seine aufdringlich-behauptete Traurigkeit.

Ein großes Versprechen

Als der lebenslustige, agile Erik in Pension geht, finden er und seine zunehmend an Multipler Sklerose leidende Frau keinen gemeinsamen Weg. Einfühlsam und doch seltsam distanziert erzählt Wendla Nölle von diesem bis dahin scheinbar so glücklichen Paar. Großartig: Dagmar Manzel.

Glück auf einer Skala von 1 bis 10

Ein altmodisches Buddymovie à la française mit authentischem Hintergrund, der von den beiden Hauptdarstellern selbst geschrieben und inszeniert wurde.

France

Bruno Dumonts Film ist eine grimmige Satire auf die Obszönität von Medienwelt und Berühmtheitskult. Mit der Sendung »Ein Blick auf die Welt« ist die Fernsehjournalistin France de Meurs (Léa Seydoux) zum Star und heiß begehrten Selfie-Objekt geworden. Nach einem Verkehrsunfall wird der Blick, den sie auf ihr Leben richtet, unversehens fragender. Der Regisseur schickt sie auf einen Kreuzweg, an dessen Ende keine Läuterung versprochen ist.

Erwartung – Der Marco-Effekt

Die fünfte Jussi-Adler-Olsen-Verfilmung verheddert sich in einer wahllos zerklüfteten Story und weiß keinerlei Spannung zu erzeugen. Auch das neue Darstellerduo Ulrich Thomsen und Zaki Youssef bleibt dabei bedauernswert blass.

Endlich unendlich

Eine dokumentarische Bestandsaufnahme von Bestrebungen zur »Life Extension«, die an zu enger Auswahl ihrer Stichwortgeber und der Besetzung des einzigen Antagonisten krankt.

Cop Secret

Bússi (er heißt tatsächlich so!) ist der härteste Cop in Reykjavik, muy macho, schnelles Auto, schnell mit der Waffe, ein Supercop. Von dieser Spezies gibt es allerdings auf Island noch ein zweites Exemplar – und die beiden müssen in einer rätselhaften Banküberfallserie zusammenarbeiten. Reykjavik sieht aus wie New York in dieser gelungenen Parodie auf Actionfilme, Buddymovies und die Serien der 80er.

Belle

In einer virtuellen Welt wächst ein schüchterner Teenager nicht nur über sich hinaus, sondern kann auch die ganz reale Welt zu einer besseren machen. Ein rasanter, knallbunter, tiefgründiger und nur teils überladener Anime des Japaners Mamoru Hosoda.

Animals

Angelehnt an den juristisch gesehen ersten homophoben Mord Belgiens erzählt Nabil Ben Yadir in seinem radikalen filmischen Triptychon von Hass und Homophobie. Ein formal starker Film mit Haltung, der wehtut, um Augen zu öffnen.

A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe

Eine unwahrscheinliche Liebesgeschichte zwischen einer gereiften Dame und einem linkischen Jungen erzählt Nicolette Krebitz in ihrem vierten Film auf so schwebend verspielte und poetische Weise, dass sich irdische Fragen nach der Wahrscheinlichkeit gar nicht erst stellen.

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