Sonne und Beton

David Wendt verfilmt Felix Lobrechts Roman mit enormem Drive, street credibility und einem starken Herzen für Underdogs.
Rudolf Worschech

Am Dienstag wird Steven Spielberg den Goldenen Ehrenbären der Internationalen Filmfestspiele von Berlin entgegennehmen – dann der bis dato prominenteste Gast dieser Berlinale. Das Festival zeigt als deutsche Premiere seinen neuesten Film »Die Fabelmans«, ein autobiografisch gefärbter Rückblick in die 50er Jahre.

Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war

Adaption des gleichnamigen Bestsellers von Joachim Meyerhoff, in dem dieser seine Kindheit und Jugend auf dem Gelände einer von seinem Vater geleiteten Kinder- und Jugendpsychiatrie erinnert. Ein interessanter Stoff, allzu unaufgeregt in Szene gesetzt.
Barbara Schweizerhof

Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie gleich – die französische Redensart könnte das geheime Motto der Berlinale sein. Da stürzt eine Pandemie die Filmindustrie in Umbrüche, eine neue Festivalleitung verspricht ästhetische Umorientierung und der Hauptstandort Potsdamer Platz wird radikal umgebaut: Die Berlinale selbst aber bleibt sich erstaunlich treu.

Harald Mühlbeyer

Die große Chance der diesjährigen Retrospektive mit ihrer Strategie, die Filme von Filmschaffenden aus aller Welt zusammentragen zu lassen, ist ja, dass man Entdeckungen macht mit Filmen, die einem sonst nie untergekommen wären. In diesem Fall hat Tilda Swinton den iranischen Film »Kiseye Berendj« aus dem Jahr 1996 ausgesucht, ein Film, der wirklich beglückt. Die Schattenseite ist, dass Swinton nicht persönlich den Film vorstellte, dass auch kein Grußwort verlesen wurde, wo es nun schonmal keine Broschüre gibt, die man getrost nach Hause tragen kann.

Gerhard Midding

Zu Anfang sind es die Farben der Moderne, erst später unterstreichen sie die Stimmungen. Eingangs sind sie gedämpft, entsättigt, vor allem ein Blaugrau sticht ins Auge. Der Händler hat solche Farben noch nie gesehen und macht sich Sorgen, ob sie seiner Kundschaft gefallen werden. Aber just in diesem Moment schneit eine Kundin herein, die begeistert ist von dem Muster des Kimonos.

Harald Mühlbeyer

Die diesjährige Retrospektive heißt »Young at Heart – Coming of Age at the Movies«, und die Idee der Retro-Macher ist an sich charmant: Nicht die üblichen Verdächtigen aus der Deutschen Kinemathek suchen die Filme aus, sondern Filmschaffende aus aller Welt. Das bietet die Möglichkeit, einen ganz vielfältigen Blick auf das Thema zu werfen und Filme anzubieten, die man nicht sofort auf dem Schirm hat.

Magic Mike – The Last Dance

Zwar hat Channing Tatum als Tänzer Magic Mike, der nun in London eine neue Männerstrip-Show choreographieren soll, seinen Charme bewahrt, der alte Schwung der Tanz-Saga wird aber leider durch eine bizarre Rahmenhandlung ausgebremst.
Gerhard Midding

Victor Erice dreht einen neuen Film. Der spanische Regisseur setzt nach einer Pause von 30 Jahren sein Lebenswerk fort. »Cerrar los ojos« (Schließe deine Augen) soll in der Filmwelt spielen und sich mit Identität und Erinnerung auseinandersetzen. Ob er zu Festivalehren gelangen wird, ist momentan noch nicht abzusehen. Auf der Berlinale ist Erice immerhin schon vertreten: Mit seinem traumspielerischen Klassiker »Der Geist des Bienenstocks«, der in der Retro gezeigt wird.

Ant-Man and The Wasp: Quantumania

In den ersten zwei »Ant-Man«-Filmen entschädigte Paul Rudds Charme für öde Green-Screen-Keilereien. In »Quantumania« aber erstickt die Künstlichkeit des computergenerierten Quantum-Universums jedes noch verbliebene Interesse an Figuren und Handlung.

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