Harald Mühlbeyer

Es liegt vermutlich an der Kopienlage, dass dieser famose Film nicht im offiziellen Programm läuft: Barbara Flückiger schreibt in ihrem Essay im Begleitband, wie unterschiedlich die Farben in den verschiedenen Restaurierungsfassungen aussehen: "Nach heutiger Quellenlage lässt sich nur schwer beurteilen, wie die Farben in The Black Pirate wirklich ausgesehen haben" – zeitgenössische Quellen sprechen von Sepia- und Grüntönen, die Kopie, die im Babylon lief – die BluRay-Fassung – "fällt vor allem [durch] die völlig uneinheitliche Farbgebung auf", so Flückiger.

Gerhard Midding

Das Wort vom dankbaren Publikum ist mit Vorsicht zu genießen. Es wird oft gönnerhaft benutzt; gern von Leuten, die eigentlich dem Publikum zu Dank verpflichtet wären. Natürlich darf auch das Publikum für Vieles dankbar sein. Oft genug beweist es damit seine Großzügigkeit.

Gerhard Midding

Es gibt so manchen Menschenschlag, dem man auf der Leinwand lieber begegnet als im Leben. Es ist zweifellos behaglicher, sich beispielsweise mit Truffauts Kinofigur Adèle Hugo auseinanderzusetzen, als in der Realität mit solch heftiger Liebesbesessenheit konfrontiert zu werden.

Gerhard Midding

Der erste Film, den ich je trotz massiver Proteste am Eingang des Kinos gesehen habe, war Fitzcarraldo. Werner Herzog wurde seinerzeit, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, die Ausbeutung der indigenen Statisten sowie Raubbau an deren Lebenswelt vorgeworfen. Für solche und andere Vergehen leistet nun erfreulicherweise die neue Berlinale-Sektion "NATIVe" Abbitte.

Ulrich Sonnenschein

Starke Frauen, wilde Jugend, Beziehungen im Alter, neben der Vielzahl der Themen, die die Berlinale abdeckt, gibt es, mehr oder weniger freiwillig, in jedem Jahr auch  merkwürdige Schwerpunkte. Haut war es vor ein paar Jahren, Wald im vergangenen Jahr und in diesem kündigt sich auch wieder ein Fokus an: Tiere, wild, domestiziert oder ganz beiläufig – schließlich geht es hier ja auch um welche. Der erste oder zweite Filmsatz, der auf dieser Berlinale gesprochen wurde, kündigte das Thema bereits an.

Ulrich Sonnenschein

Der Berlinale ist ein Ort des Austausches. Ein Filmproduzent, den ich letztes Jahr traf, sagte auf die Frage, welcher Film ihm am besten gefallen habe, "zum Filmschauen komm ich hier gar nicht. Habe zu viele Termine". Man schätzt die freie Bewegung in der Kunst. Die Wege allerdings, die man dazu täglich zurücklegen muss, zwischen Futterstellen, Pressekonferenzen und den verschiedenen Kinos, sind alles andere als frei. Natürlich muss man die Menschenmassen hier irgendwie kanalisieren, aber so schlimm wie in diesem Jahr war es noch nie.

Harald Mühlbeyer

Abseits der technisch-ästhetischen Aspekte lässt Christine N. Brinckmann im Glorious Technicolor­-Band kaum ein gutes Haar an Blood and Sand: "Tyrone Power stößt als Stierkämpfer wie als Sterbender an seine schauspielerischen Grenzen, und manchen erotischen Szenen fehlt die Chemie.

Silvia Hallensleben

Es ist jedes Jahr das Gleiche. Irgendwie schaffe ich es noch gerade, am Mittwoch den Festival-Ausweis abzuholen. Aber wenn ich dann eifrig Badge und Programminformationen nach Hause geschleppt habe, drängen die Schreibpflichten schon so arg, dass ich nicht mehr dazu komme, sie richtig zu studieren. Stattdessen bewege ich mich nur noch vom Schreibtisch zum Sofa vor den DVD-Spieler - und von dort wieder zum Schreibtisch zurück.

Zu Ende ist alles erst am Schluss

Das Rentnerdasein schlägt Michel auf den Magen, seine Frau hält es mit dem Brummbär kaum aus, da kommt die frisch verwitwete alte Mutter ins Krankenhaus. Ruhender Pol in den ausbrechenden Tumulten ist ausgerechnet ihr Sohn, ein verbummelter Student. Eine französische Komödie über die Liebe, die da ist, auch wenn man voneinander wegläuft

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