Harald Mühlbeyer

Alexander Horwath, Leiter des österreichischen Filmmuseums, der die Technicolor-Retro mitkuratiert hat und sie mit leicht anderer Filmauswahl demnächst nach Wien bringen wird, hat bei dem Panel zur Vorstellung der Retro von dem Thema des Gendering of Color gesprochen, das einmal näher untersucht werden müsste: Die Frage nach männlicher und weiblicher Ästhetik, ob es sie gibt, wie sie sich je ausdrücken; welche Rolle – im Fall von Technicolor – Natalie Kalmus spielte; ob vielleicht Farbe selbst weiblich konnotiert sei.

Ulrich Sonnenschein

Irgendwie kann ich es nicht leiden, wenn Gewalt sinnlos ausgestellt wird. Es gibt Filme, da ist das fraglos nötig, Oliver Hirschbiegels Experiment gehört sicher dazu. Andere, wie Peter Jacksons Bad Taste oder Braindead spielen mit der ironischen Übertreibung, aber meistens machen Gewaltszenen überdeutlich, was man auch verstehen würde, wenn man subtiler mit Blut, Schweiß und Tränen  umgehen würde. In Hirschbiegels neuem Film Elser nun, gibt es beides.

DVD-Tipp: "Die Fastnachtsbeichte" (1960)

Mainz wie es singt und mordet. Einer der wenigen Spielfilme die im Rahmen der fünften Jahreszeit spielt, wurde 2013 von der Murnau-Stiftung zur DVD-Veröffentlichung freigegeben
Barbara Schweizerhof

Eine weiteres Jahr ist vorüber, eine weitere Berlinale vergibt am Samstag ihren Goldenen Bären und ein weiteres Mal wird man Festivaldirektor Dieter Kosslick aus allen Richtungen gratulieren. An der Oberfläche scheint ja auch alles in bester Ordnung zu sein: Mit Christian Bale, James Franco, Nicole Kidman und Natalie Portman liefen genug Hollywoodstars über den Roten Teppich, um den Hunger von Filmfans und Glamour-Fotografen zu befriedigen.

Sabine Horst

Die gute Nachricht ist: Der Film ist besser als das Buch, dieser rätselhafte, in 52 Sprachen übersetzte Millionen-Seller, der selbst unter Fans nicht als entfernt literarisch gehandelt wird. Die schlechte Nachricht lautet: Bei dem lange erwarteten BDSM-Kracher, der am Mittwoch auf der Berlinale als Special Premiere feierte, handelt es sich um ein – Problemdrama. Das »Fifty Shades of Grey«-Massageöl der Parfümeriekette Douglas und den Kabelbinder aus dem Baumarkt können wir erstmal wieder wegpacken.

Harald Mühlbeyer

Technicolor ist allgemein betrachtet ein Stil der Affirmation und des Eskapismus, mit Musical und Abenteuer, mit Farbenpracht und Glamour ein krasser Gegensatz zur zeitgleichen Schwarzen Serie. Sicherlich liegt diese Tendenz auch daran, dass Technicolor teuer war, für die größeren Produktionen angewandt wurde und damit auch die wirklich große Masse ansprechen musste.

Gerhard Midding

Nein, im Gegensatz zu ihrer fürsorglichen Schwester will es Dari partout nicht als Gnade empfinden, dass jemand sie heiraten will. Ihre Mimik lässt keinen Zweifel daran, wie selbstverständlich das sein sollte. Geliebt zu werden, verdient sie schließlich nicht weniger als jeder andere Mensch.

Harald Mühlbeyer

The Black Pirate von Douglas Fairbanks: Der Film wurde 1926 im Technicolor II-Verfahren gedreht. Das bedeutet: In die Farbkamera war ein Strahlenteiler eingebaut, der das Licht in zwei Teilbilder auftrennte, die durch Farbfilter je einem Farbspektrum zugeordnet waren.

Ulrich Sonnenschein

Die Diskussion ist alt und scheidet sich immer noch an der Frage des Authentischen. Will man Filme in der Originalsprache mit Untertiteln sehen oder lieber in der Synchronfassung? Während die eine Seite argumentiert, die Sprache gehöre fraglos zum Klang eines Landes und ein deutsch sprechender Chinese sei ebenso absurd wie ein miauender Hund, sagen die anderen, dass man einen Film mit ausgefallenen Bildern gar nicht wirklich genießen könne, wenn man dauernd lesen muss.

Gerhard Midding

Wenn ich die Berlinale wäre, würde ich auch alljährlich Menschen auszeichnen, die mir nahe stehen. Da "Midding Kamera" längst nicht so gut klingt, wie "Berlinale Kamera", würde ich es wohl doch bei einem Essen auf Festivalkosten belassen. Womit wir beim Thema wären. Bereits am 8. Februar fand ein epochales Ereignis statt, das zwar von der Filmkritik sträflich unbeachtet blieb, dafür jedoch angemessen gewürdigt wurde in journalistischen Sparten, die über den Tellerrand hinaus zu blicken wissen: Carlo Petrini und Alice Waters, ihres Zeichens Präsident bzw.

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