Fifty Shades of Grey

Die gute Nachricht ist: der Film ist dramatischer und stilsicherer als der Megaseller, der als Vorlage diente. Die schlechte lautet: Sex ist hier kein Spaß, sondern leider nur das Opfer, das die junge hübsche Studentin Ana auf dem Alter der romantischen Zweierbeziehung bringt

Cinderella

Kenneth Branaghs Verfilmung des Märchenstoffs ist keine politisch korrekt ausgelegte Modernisierung, sondern eine ins Romantische-Opulente verliebte Version, die sich aufs Schwelgen versteht
Rudolf Worschech

Rund ein Dutzend Fahrgäste steigen in das Sammeltaxi ein, das durch Teheran fährt. Am Steuer: der Regisseur Jafar Panahi, der vor fünf Jahren im Iran zu sechs Jahren Haft sowie zu 20 Jahren Jahren Arbeits- und Berufsverbot verurteilt wurde; nur durch Zahlung einer Kaution kam er frei.

Gerhard Midding

Zum Ende der Berlinale sitze ich in der Regel zusammen mit einigen Kollegen in einer Radiosendung von France Culture, die Michel Ciment moderiert. Die Gesichter und Rituale ähneln sich. Zunächst werden wir zu dem Eindruck befragt, den dieser Festivaljahrgang generell auf uns gemacht hat. Da fängt die Diskussion bereits an, lebhaft zu werden, denn von Ärgernissen hat jeder zu berichten. Sodann konzentriert sich das Gespräch auf den Wettbewerb.

Harald Mühlbeyer

Die stolzen Zigeuner, die da am Waldesrand lagern – sie kriegen es alsbald mit der Royal Irish Constablery zu tun, die so schön grün auf ihren Pferdchen sitzen und der jungen, schönen Maria neckisch in die Wange kneifen. Ansonsten aber dieses Volk von Dieben vertreiben wollen aus der Gegend. Bis der Earl of Clontarf auftritt, schließlich ist das hier sein Land. Und Maria ist fast noch schöner als das edle Pferd, das dieser Roma-Stamm mit sich führt.

Ulrich Sonnenschein

Es war, bis zum letzten Film gestern, ein Wettbewerb der Tiere. Mit Kenneth Branaghs Cinderella, der außer Konkurrenz im Wettbewerbsprogramm lief, schloss eine Berlinale, die nicht nur außergewöhnlich viele gute Filme bereithielt, sondern auch gut zu den Tieren war. Die Mäuse, die Cinderellas einzig als Freunde  bleiben, waren zwar digitale Produkte, aber doch herzallerliebst. Die Gans, die zum Kutscher wurde, die dienenden Eidechsen und der stolze Hirsch hatten in diesem rührenden Ausstattungsfilm für die ganze Familie nicht nur Nebenrollen.

Silvia Hallensleben

Viele sind schon abgereist, am Potsdamer Platz ist es sonnig und leer. Gestern bei der Forums-Empfang Gespräche mit mehreren Kollegen über den neuen Film von Nikolaus Geyrhalter im Forum, deren Urteile von "sozialvoyeuristisch" bis "herausragend" reichten. Auf jeden Fall hat Geyrhalter sich von den visuellen Überwältigungsstrategien seiner letzten doch arg plakativen Stücke befreit.

Barbara Schweizerhof

Er hätte die Welt verändert. Es fehlte eine Kleinigkeit von 13 Minuten, und vom 9. November 1939 an wäre nicht nur die deutsche Geschichte eine ganz andere. Die Bombe, die am Abend zuvor im Münchner Bürgerbräukeller hochging, hätte zusammen mit Adolf Hitler fast die gesamte Nazi-Führung in den Tod gerissen. Allein schon der Reiz, der von der Vorstellung dieses alternativen historischen Verlaufs ausgeht, hätte dem Bombenleger Georg Elser eigentlich Weltruhm sichern müssen. Statt dessen ist sein Name in Deutschland kaum geläufig; seine Motive galten die längste Zeit als dubios.

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