"Was tut sich?" mit Mehmet Akif Büyükatalay

© Rapid Eye Movies

Ein verbrannter Koran, ein verlorener Schlüssel, entwendetes Filmmaterial – aus diesen irritierenden Momenten entwickelt Mehmet Akif Büyükatalay in »Hysteria« ein kunstvoll komponiertes Spiel zwischen Realität und Fiktion. Ausgangspunkt ist ein verstörender Vorfall am Filmset: Während der Dreharbeiten zu einem Drama über den Brandanschlag von Solingen wird versehentlich ein Koran verbrannt. Was als filmische Rekonstruktion beginnt, verwandelt sich in eine Spirale aus Misstrauen, Angst und Projektionen. Im Mittelpunkt steht die junge Praktikantin Elif (Devrim Lingnau), deren Versuch, einen Fehler zu vertuschen, fatale Folgen hat. Zwischen Selbstzweifel und gesellschaftlichem Druck verliert sie zunehmend die Kontrolle – und mit ihr verschwimmen auch für das Publikum die Grenzen zwischen dokumentierter Realität und imaginiertem Bedrohungsszenario.

Mit »Hysteria« gelingt Büyükatalay, nach seinem gefeierten Debüt »Oray«, eine präzise Auseinandersetzung über Identität, Rassismus und die Verantwortung medialer Bildproduktion. In einer Zeit wachsender Polarisierung und digitaler Empörungskulturen zeigt der Film, wie Wahrnehmung und Interpretation über Wahrheit entscheiden und wie leicht sich moralische Gewissheiten in Paranoia verwandeln.

Büyükatalay, 1987 in Bad Hersfeld geboren, studierte Mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln. Er ist Mitgründer der Produktionsfirma filmfaust und gilt als eine der markantesten Stimmen des jungen deutschen Autorenkinos.

Vorstellungsbeginn am 4.12. ab 20:15 Uhr

DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt 
Karte

Vorverkauf an der Museumskasse
Di – So 10 Uhr bis 18 Uhr
Tel.: +49 69 961 220 – 220
kinokasse@dff.film

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