Andreas Menn

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Nach Marie Kreutzer in »Corsage« entwirft nun auch Frauke Finsterwalder in »Sisi & Ich« eine Art Anti-Sissi, zeigt nicht die junge Kaiserin, sondern die alternde, und hinter dem historischen K+K-Märchenflor die sehr aktuelle Realität einer Frau, die sich gegen gesellschaftlichen und höfischen Druck auflehnt.
Das autobiografisch gefärbte Drama einer verlassenen Schwangeren in Berlin verwandelt Laura Lehmus mit einer Fülle bunter Ideen und origineller Einfälle in eine märchenhaft bunte Feelgoodkomödie. Das hat viel Charme, neigt aber auch zu einer gewissen Oberflächigkeit.
In seinem apokalyptischen Science-Fiction-Drama »Tides« knüpft Tim Fehlbaum in epischen Bildern und apokalyptischer Ästhetik an seinen Debütfilm »Hell« an und liefert das intensive Bild einer verfallenden Gesellschaft angesichts der Klimakatastrophe. Seine an modernen Klassikern geschulte Inszenierung und packende Besetzung garantieren ein monumental anmutendes Epos, das zugleich eine dringliche Warnung vor menschenverschuldeten Krisen vermittelt
In raffinierten Zeitschleifen erzählte Geschichte um einen Schicksalsschlag und eine ideale Beziehung jenseits aller Klischees. Und ganz nebenbei auch ein Spiel mit dem Verlauf der Lebenszeit: »Mein Ende. Dein Anfang.«
Die Produzentin steigt aus - und dem Filmteam bricht der Film weg. Der Regisseur (Samuel Finzi) aber will weiterzumachen. Trotz einiger schöner absurder Gags und Turbulenzen dreht sich der Film von Frank Miler etwas im Kreis
Acht Jahre lang wartet ein Auftragskiller im Dienst einer europäischen Terrorabwehreinheit auf seinen Einsatz und wird darüber fast verrückt. Florian Mischa Böder zerlegt die Mythen des internationalen Auftragskillerkinos in seine Alltagsbestandteile, was in der Idee hübsch, in der Ausführung aber eher angestrengt wirkt
Peter Thorwarth schickt mit bewährtem Gespür für die Verlierer des Lebens zwei ungleiche Helden auf einen komödiantischen Buddy -Movie-Road-Trip und hält eine schöne Balance zwischen überdrehter Ausgelassenheit und lebensechter Wahrhaftigkeit
Frauke Finsterwalder malt in ihrem hochkünstlichen Heimatfilm »Finsterworld« ein Deutschlandbild, das zugleich satirisch, surreal, poetisch und politisch sein soll. Die szenischen Miniaturen sind von ganz unterschiedlicher Qualität
Mit seiner teilweise originellen Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm erweist Konstantin Faigle sich als unverbesserlicher Weltverbesserer
Versuch eines deutschen Endzeitfilms, der attraktiv als physisches Kino mit eindrucksvollen Bildern beginnt, jedoch schnell durch mangelhafte Figurenzeichnung enttäuscht