Aziz Capkurt

Als Schauspieler/in:

Ein furioser Thriller um eine (versehentliche) Koranverbrennung bei einem Filmdreh und eine Praktikantin in Nöten – grandios gespielt von Devrim Lingnau. Im vielschichtigen wie -deutigen Geflecht aus Projektionen, Vorurteilen und Paranoia spiegelt Mehmet Akif Büyükatalay treffsicher und sarkastisch Dynamiken einer gespaltenen, hysterisierten Gesellschaft.
Kammerspiel auf offener Straße um die familiären Konsequenzen schulischen Mobbings. Als ihr Sohn zum Mobbingopfer wird, droht die ohnehin wackelige Welt von Jens und Constanze zu zerbrechen.
Agnieszka, die Altenpflegerin, und Dieudonné, der Tomatenpflücker, leben mehr oder weniger legal in Deutschland. Der Film verwebt in einer Mischung aus konventioneller Handlung und Experiment ihre beiden Geschichten über ein subversives Netzwerk.
Die Geschichte um die Machenschaften eines türkischen Agenten, der zunehmend paranoide Züge entwickelt, ist filmisch wie thematisch hochinteressant, wirkt durch die verschachtelte Erzählweise und das Spiel mit unterschiedlichen Blickwinkeln aber phasenweise etwas zu verkopft.
Geschickt stellt Florian Hoffmann die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Bilder und verknüpft Medienkritik mit der Geschichte eines kurdisch stämmigen Berliners, dessen Exilwunden wieder aufbrechen.