Kritik zu In die Sonne schauen

© Neue Visionen Filmverleih

Mascha Schilinskis preisgekrönter Cannes-Erfolg erzählt von vier Mädchen, die im Laufe eines Jahrhunderts auf demselben Bauernhof leben. Ein epischer Ansatz – verbunden mit einer malerischen Bildsprache

Bewertung: 5
Leserbewertung
3.666665
3.7 (Stimmen: 3)

Welches Geräusch machen Holzschuhe auf einem Fliesenboden? Was sieht man, wenn man an einem sonnigen Ferientag in einem trägen kleinen Fluss untertaucht? Wie fühlt sich Schweiß an, der sich im Bauchnabel eines Schlafenden gesammelt hat, oder ein glitschiger Fisch in einem Bottich? In Mascha Schilinskis Film spielen solche sinnlichen Impressionen eine große Rolle. Hier können die Geräusche und Bilder – manchmal unscharf oder flusig wie das Licht in einer Scheune, in der Heu- und Staubpartikel durch die Luft treiben – beim Publikum einen ähnlichen Effekt auslösen, wie der Geschmack der Madeleine bei dem Erzähler in Prousts »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«: Sie triggern Erinnerungen. Und zwar quer durch die Jahrzehnte – auch solche an Zeiten, die wir nicht selbst erlebt haben. Eine verrückte Vorstellung.

Die Idee zu »In die Sonne schauen« ist Schilinski und ihrer Co-Autorin Louise Peter gekommen, als sie ein paar Monate auf einem Bauernhof in der Altmark verbrachten. Wie hat man hier wohl gelebt, genauer: Wie ist es den Frauen ergangen? Die Erzählung spannt sich über ein Jahrhundert; sie entfaltet sich in assoziativen Schüben, mit Rücksprüngen, Vorgriffen, auf Umwegen vom Kaiserreich über den Zweiten Weltkrieg und die DDR der achtziger Jahre in die Gegenwart – mit dem labyrinthischen, düsteren Gebäude als Labor der Gefühle.

Saisonale Arbeit, Familienfeiern, Badeausflüge, Mahlzeiten strukturieren vage den an Einfällen reichen, in alle Richtungen mäandernden Film; die großen politischen Zusammenhänge erscheinen gefiltert, man muss sie sich erschließen. Auffallend ist die Nähe der Protagonistinnen – vier Mädchen oder junge Frauen, die jüngste sieben Jahre alt, die älteste (Lena Urzendowsky) bereits im Clinch mit ihrer Sexualität – zum Tod: Selten hat man einen Frauenfilm gesehen, der so neugierig, wenn nicht fasziniert auf versehrte Körper, Leichen und Beerdigungsrituale blickt, der seinen Heldinnen mitten im Leben so harsch den Boden unter den Füßen wegzieht – »Sound of Falling«, der internationale Titel, ist tatsächlich der passendere.

Die kleine Alma (Hanna Heckt) muss sich in einer religiösen, streng organisierten Bauernfamilie damit auseinandersetzen, dass sie nach einer früh verstorbenen Schwester benannt wurde; sie fürchtet, ihr stehe das gleiche Schicksal bevor. Erika (Lea Drinda) fühlt sich auf morbide Weise zu ihrem Onkel hingezogen, den die Familie brutal, durch Verstümmelung, dem Krieg entzogen hat. Und selbst Nelly (Laeni Geiseler), die mit ihrer unbeschwerten Berliner Macchiato-Familie auf den Hof gezogen ist, steckt in einer Krise: Ihre jüngere Schwester hat Suizidfantasien, sie selbst misst sich an einer neuen Freundin, die den Krebstod ihrer Mutter mit heroischem Gleichmut hinzunehmen scheint.

Die strukturelle Gewalt, der sie alle ausgesetzt sind und die sie auf unheimliche Art verbindet, verändert sich im Lauf des Jahrhunderts, von Generation zu Generation. Anfangs sind es regelrechte Zwangsverhältnisse – eine ältere Schwester von Alma wird als Magd an einen anderen Bauern verschachert – und Handgreiflichkeiten, später unhinterfragte Rollenmuster, toxische Männer, Gefühle der Vereinzelung inmitten einer betriebsamen Gesellschaft. Triste Aussichten? Den unglücklichen Erfahrungen seiner Protagonistinnen begegnet der Film, indem er vorbehaltlos ihre Wahrnehmung feiert: einen sensiblen, genauen, dabei milden Blick und ein Gehör für subkutane Töne, Knistern, Pochen und ein rätselhaftes Brummen, den Drone des Lebens, wenn man so will.

Da kann es schon mal vorkommen, dass die Kamera in einer ununterbrochenen Kreisfahrt durch Diele, Küche, Stuben plötzlich in einer anderen Ära landet. Dass Vergangenes oder Künftiges in das klassische 4:3-Format der Bilder einblutet. Und überhaupt könnte die Bildgestaltung (Fabian Gamper) mit den malerisch-soften Farben und dem auffallenden Korn ein Einspruch sein gegen den grotesken Hyperrealismus, der in unserer Zeit der hochauflösenden Streams und gigantischen Fernsehbildschirme herrscht, gegen ein Regime der Klarheit und Eindeutigkeit, das der Arbeit des menschlichen Auges eigentlich fremd ist. Mit der gezielten Verschiebung der Wahrnehmung etabliert »In die Sonne schauen« einen Raum, in dem auch Immaterielles erscheinen kann: Gefühltes, Geahntes, Geträumtes. Ist das jetzt eine feministische Ästhetik? Kann man so sehen.

Meinung zum Thema

Kommentare

Ich hatte mich sehr auf den Film gefreut und sage das nicht leichtfertig. Aber ich fand ihn einfach nur eklig. Die Einstellungen stets düster, die "sinnlichen" Erlebnisse von denen die Rezension spricht, alle so widerlich wie möglich gefilmt. Da wird voll draufgehalten auf Fliegenbeine, tote Fische, den offenen Mund eines Toten, Amputationen ... Die Protagonistinnen wirken alle, bis auf Alma, als hätten sie starke psychische Probleme. Bei uns haben reihenweise Leute das Kino verlassen und wir waren auch kurz davor.

Im Gegensatz zur Vorrednerin fand ich den Film zutiefst bewegend. Die Geschichten der Familien und Frauen haben mich berührt und die ruhige Erzählweise des Films hat mich emotional immer mehr mitgenommen. Sehr besonderer Film mit Wucht und Tiefgang.

Mich hat der Film auch aus dem Kino bewegt

Eklig ist -wenn das Wort überhaupt passt- die Wirklichkeit, die der Film zeigt. Und da fehlt noch einiges, was jeder weiß, der über 70 ist und auf einem Dorf aufwuchs. Ich bin voller Anerkennung für die Ehrlichkeit und Empathie, die dieser Film ausstrahlt. Das ist in der Tat zum Teil sehr schwer erträglich. Meine besondere Anerkennung gilt der wunderbaren Kamera. Nur eine Kamerafrau konnte diesen weiblich dominierten Teil der dörflichen Welt so berührend ins Bild setzen. Chapeau!

@Martin diesen Film hat ein Kameramann gedreht, keine Frau.

….. Vieles aus diesem Film, erinnerte mich eindringlich an die Erzählungen meiner Mutter, 1933 in der Oststeiermark in der Einschicht auf einem Bauernhof geboren. Sie sprach sehr selten und auch nicht gern darüber. Diese raren Momente habe ich mit vielen Nachfragen genutzt. Die Kargkeit, das Ausgeliefertsein, die Sprachlosigkeit…. unsägliche Brutalität … auch das war Realität ….. wenngleich Gottseidank nicht nur.
Erschütternd nah kam jede Szene dieser anteiligen Wirklichkeit ……

Ich kann mich nur der Meinung und Erfahrung von Katharina anschließen. Einige haben nach einer halben Stunde das Kino bereits verlassen. Dann ist der Film so chaotisch zusammen geschnitten, das einige nur 3 Generationen nachvollziehen können. Auf dem Punkt gebracht, geht es nur um Tod und Todessehnsucht... Es gibt nichts berauschenden, nicht faszinierendes und auch nichts idyllisches, man wartet nur auf den nächsten Toten.... Ein grauenhafter Film mit einem sinnlosen Ende...

Der Betreff sagt alles.
Depressives Kino und scheinbare Tidessehnsucht.
Soviel "Kunst" war mir einfach zu viel.

Furchtbarer Film, düster, ekelhaft, depressiv und wahnsinnig langweilig

Bin gerade aus dem Kino zurück und versuche noch immer alles zu verbinden, zu entwirren, zu verarbeiten. Ein Mega-Film, 2,5 waren vorbei, ich hatte vor Spannung nicht mal mein Getränk zur Hälfte ausgetrunken. Ich werde ihn noch eins-, zweimal schauen, um noch mehr in die Tiefe zu gehen. Aber die Geschichte der einzelnen Figuren ist unglaublich tiefgründig dargestellt, es braucht sicher noch weitere Anschauungen, um alles nachvollziehen zu können. Wer emphatisch empfindet, ist hier genau richtig. Zudem ist es super dargestellt, wie verschiedene Generationen mit den gleichen Themen umgehen, Stichwort Veränderung von Werten und Sichtweisen. Große Empfehlung!!!

Leider habe ich diese Kritiken erst jetzt gelesen. Habe den Film nach über einer Stunde verlassen und war echt enttäuscht, sa ich mir auch viel von dem Film versprochen habe. Ich hatte in den 70 Minuten gehofft, das es noch besser wird, aber nach der schrecklichen Szene mit der Amputation, bin ich rausgegangen. Ich war nicht die Einzige. Sehr schade.....

Ich bin genau der gleichen Meinung. Ein ekelhafter und brutaler Film den ich besser nicht hätte sehen sollen

Ich schließe mich der Meinung von Evelyn an. Auch ich bin nach der Amputations-Szene aus dem Kino gegangen, einfach nur schrecklich. Mich hat der Film enttäuscht, diese Düsternis und Todessehnsucht, ich empfand es beklemmend.

Ich kann die Meinungen derer nicht verstehen, die hier vor allem die Brutalität so in den Fokus nehmen. Die Eltern haben auf schreckliche Weise versucht ihren Sohn vor dem noch schrecklicheren Krieg zu bewahren, ohne eine "gute" und leicht verdauliche Lösung dafür finden zu können. Ich habe in dem Akt des "Arbeitsunfalls" die Liebe und Not der Eltern gesehen, die die Mutter vor lauter Kummer später krank werden lassen. Hilflose Liebe, von allgemeiner und kulturell verordneter Sprachlosigkeit begleitet, prägen hier m. E. die Handlungen. Die Psyche der Mutter wird durch all die schrecklichen Erlebnisse, durch Sprachlosigkeit und emotionale Isolation derart krank, dass auch ihr Körper nicht mehr kann.
Ein Film, bei dem die Gemüter derart auseinander gehen, kann so schlecht nicht sein...
Ich fand den Film großartig, insbesondere die azyklischen Darstellungen der einzelnen Biografien haben mich mit Abstand am meisten fasziniert, denn das Leben läuft nicht so geradlinig, wie es in Filmen gern dargestellt wird.

Es ging mir ganz genauso. Ich fühle mich angewidert und selbst leicht traumatisiert von der Härte einiger Bestandteile der Geschichte. Die "organische" Art der Darstellung (Fischköpfe, Tierkadaver, Insekten, Schweiss und verstümmelte Gliedmaßen rebelliert noch in meinem Magen. Ich finde, der Film wird überbewertet.

Ich kann die ablehnende Haltung vieler nicht verstehen… was schauen sie sonst so- Liebesfilme, Krimis, Thriller?
Ein vielschichtiger, subtiler Film aus der Sicht eines Kindes…
feinfühlig, zeitübergreifend und filmisch das kunstvollste, was ich in den letzten Jahren gesehen habe. Gratulation!

Ich stimme Martina zu. Ich verstehe die Kritik an dem Film nicht. Hier wurde die gesellschaftliche Enge und Brutalität des damaligen Landlebens anschaulich und realistisch durch Kamerafahrt und Drehbuch wiedergegeben. Ich bekam so viele Erinnerungen während des Films , dass ich wie gefesselt in meine enge Vergangenheit abrutschte. Und zur Frage der Brutalität: Die Regeln waren damals brutal und sind es heute auch! Wer da aus dem Kino gegangen ist, will die heutige , so vermute ich, nicht sehen.

Ich teile die Rezension voll und ganz, schreckliche Szenen völlig seltsam und ohne Auflösung aneinandergereiht!
Sowas soll gut sein??

Ich teile die Rezension voll und ganz, schreckliche Szenen völlig seltsam und ohne Auflösung aneinandergereiht!
Sowas soll gut sein??

Was die Vorrednerin schreibt spiegelt mein Erlebnis wieder.
Mich wundert nur, dass sich nicht alle Hauptfiguren zum Schuss umbringen, wäre eigentlich die richtige Konsequenz. Dafür macht das jüngsten Kind Selbstmord. Wie realistisch.
Was zu Anfang noch interessant ist, wird im Laufe des Filmes nur noch langatmig. Ich hatte die ganze Zeit gehofft es kommt noch etwas Zündendes. Doch der Fim wollte und wollte nicht aufhören. Ich finde den Film langatmig, morbide, depressiv und ohne rechten Sinn. Der viel mit Macht spielt, die auch heftigst von Frauen ausgeht. Ist vielleicht etwas für experimentelle Geister, die keine Handlung im Film wollen.

intensiver Film -
nach einer Stunde quälender Tristesse (Todessehnsucht), traumatischer Brutalität, Ohnmacht der Hofbenwohner über 3 Generationen und minutenlangen Schmerzensschreien reicht es -
keine Offenbarung in Sicht -
kein neuer Blickwinkel (weiter kommen die Männer viel zu gut weg!) -
keine neuen filmischen Mittel - das gab es alles in den 1970ern schon
da sind die ähnlich beklemmenden Szenen bei Bergmann oder sogar Woody Allen ja subtiler inszeniert -
traurig - wenn das 2025 einen Oskar wert ist!

Selten einen langweiligeren und hässlicheren Film gesehen!

Bin ganz deiner Meinung.. der Film sollte eher heißen: „ in das trostlose Grauen schauen“
hab das Kino nach einer furchtbaren Stunde verlassen!

Ja,der Film ist schwer zu ertragen und und deshalb furchtbar,aber das im kreativen aufrüttelnden Sinne für all die,die das für sich zulassen.Ist dem nicht so ist durchaus das Kino verlassbar.Sehr anspruchsvoll,suggestive,grausam und ohne Gnade.....

Ich habe selten einen so grauenvollen Film gesehen. Es mag Kunst sein - aber was lernen wir? Wo bleibt die Hoffnung, das gute Beispiel, der Ausblick? Kein Sonnenstrahl, nirgends. Vergeudete Lebenszeit, schade!

Ging mir genauso
Ich hätte nach 10 Minuten gehen können, war allerdings mit einer Frauengruppe dort und hab dann in der Halbzeit die Flucht ergriffen
Eigentlich interessiert mich das Thema von Traumata, die über Generation weitergegeben werden, die Aufbereitung war einfach nur scheußlich.

Kann ich nur bestätigen ist auch mein Eindruck; verstehe nicht, warum er prämiert wurde:-(

Ich verstehe nicht, wie man sich über die „ekligkeit“ des Filmes aufregen kann. Es gibt wirklich sehr viel ekligere Filme gerade aus dem amerikanischen Raum. Nur weil da alles so übertrieben dargestellt wird und nicht so langsam und traurig beobachtend wie in diesem Film, ist das plötzlich ganz schrecklich eklig?
Das stand bei mir bei dem Film nicht im Vordergrund. Ja ich fand ihn auch düster und ja es gab auch ekliges aber das erschreckende daran ist doch dass das alles komplett real war / ist. Und der Film sehr eindrücklich gezeigt hat wie viel von diesen Erfahrungen in uns als Kultur feststeckt. Und welcher strukturellen Gewalt - gerade Frauen - ausgesetzt waren und sind und wie das depressiv macht.
Kommt mir vor als würden diese Kritiker in einer Welt leben in der sie das alles einfach ausblenden statt hinzugucken…. Vielleicht rührt der Film deshalb so einen Ekel und Wut in Ihnen an ;)

In meinen Augen ein Kunstwerk, eine kunstvolle Falle: Es ist ein Horrorfilm. Er zwingt wenig subtil zur Betrachtung intimster Abgründe weiblicher Existenz. Der permanente Würgreiz wird gleich mitgeliefert. Bittersüß, wie Almas niedliche Platt-Stimme aus dem Off den absurden Extremen völlig naive Theorien entgegensetzt: Hätte sie gelebt, ihr Leben wäre „umsonst“ gewesen, haha? Die analytische Beschau der morbiden Suizidreihe ihrer Stellvertreterinnen an dem Schauplatz ist nichts für empfindsame Gemüter.

100% Zustimmung zu Katharina. Wer braucht so etwas? Feministische Ästhetik? Na dann.

Der Film ist nichts für Menschen die auf Gewaltdarstellungen körperlich reagieren ( Herzklopfen, Übelkeit, Ohnmacht ). Ich musste auch raus, war gestern in der Vorpremiere, die Bilder verfolgen mich immer noch. Ich empfinde das als Körperverletzung. Triggerwarnung würde helfen.

…ruhig reingehen. Und mit Pooocorn und Bierschwaden dumpf den Ekel und die abscheuliche Stimmung ertragen.
Der Film ist ein Aufschrei. Die Frage ist nur für was.

Wie kann so ein sinnloser Deutscher Film für den man Untertitel benötigt um den Dialekt zu verstehen für einen Oskar nominieren. Permanent geht es um tot, sich umbringen. Die "Handlung" hat keiner verstanden. Kino verlassen das einzig Sinnvoller.

Ich konnte da nichts Neues entdecken. Frauen werden malträtiert von Männern, jahrhundertelang. Okay. Und jetzt? Was habe ich jetzt gelernt in zweieinhalb Stunden Kino? Oder sollte mich das sogar unterhalten? Also gelacht hat keiner. Die Charaktere sind einem auch herzlich egal.
Wir waren froh als der Film endlich aus war.
Das ist so ein Filmkritikerhype. Sollen die das unter sich ausmachen.

Wenn mir andere sagen „Putin dieser Entsetzliche, dieses Monster, wie kann es solche Menschen geben“, dann erwidere ich denen, die ich liebe und bei denen ich nicht will, dass sie die Hoffnung und den Glauben an das Gute im Menschen verlieren: ganz tief in ihm drin liebt er auch seine Mutter und seine Kinder und seinen Vater.

FILME WIE „IN DIE SONNE SCHAUEN“ VERSUCHEN AUF WIDERLICHSTE ART DAS GEGENTEIL ZU BEWEISEN.

Düster, beklemmend, deprimierend - die Altmark ein Ort der ansteckenden Depression? Verstümmelung, Tod, Todessehnsucht - ein mentales Gruselkabinett, Nix für schwache Nerven. Im Film protestantisch stoischer Umgang mit Tod, Schmerz und Not. Was ist die Botschaft des Films mit reichlich Längen?

Auch ich hatte mich auf den Film gefreut. Man erwartet ja in einem Film eine Handlung. Diese erschloss sich mir nicht unmittelbar. Auch nicht jede Szene, wie z. B. die Verstümmelung des jungen Mannes. Jetzt, nachdem ich den Film sah, sage ich: Man sollte vor dem Film die Rezension lesen. Der Film selbst ist höchst beeindruckend und in seinen Bildern unglaublich wirksam. Das ist, so empfinde ich es, wirklich hohe Filmkunst. Ein Film, den man nicht vergisst. Er hebt sich unglaublich (gut!) von „normalen“ Filmen dieser Art (Generationengeschichte) ab. Die Ausstattung ist absolut authentisch, bis ins kleinste Detail. Nach dem, was ich jetzt weiß, würde ich ihn mir gern ein zweites Mal ansehen.
Ich hörte ein paar ältere Frauen beim Heimweg über den Film zetern. Ja, der Film ist sicherlich nichts für etwas einfach gestrickte Menschen, die Trivialliteratur konsumieren. Insofern wird dieser Film umstritten sein, was die Macherinnen sicherlich auch bezweckt haben. Und, ja - ein Film für mich auf jeden Fall, die ich diese besonderen Stimmungen und Bilder erleben möchte. Ein Kunstwerk.

Ich hab mir den Film zwei mal angeschaut, und bin sehr beeindruckt, auch weil mir beim zweiten Mal die Zeit blieb, auf vermeintlich nebensächliche Details zu achten. Ich habe selbst einige Jahre auf solch einem Vierseithof gelebt und mich damals oft gefragt, welche Schicksale dort wohl in den Balken stecken. Ich finde, der Film ist ein Meisterwerk, und die negativen Kommentare hier zeigen mir, wie sehr sich die Sehgewohnheiten vieler Menschen durch die vielen seichtsinnigen Produktionen geändert haben.
Das passt leider in die Zeit und die Art und Weise, wie so manche Kritik formuliert wird, leider auch.

Da der Film hoch gelobt wurde, ging ich mit gewissen Erwartungen ins Kino. Und ich habe die vollen zweieinhalb Stunden abgesessen in der Hoffnung, dass sich am Ende irgendeine Art von Zusammenhang, Handlung oder Auflösung der Figurenbezüge zwischen den Handlungssträngen ergeben würde. Leider Fehlanzeige - einziger Zusammenhang, den ich sehen konnte: Die vier Zeitebenen spielen am selben Ort, die Protagonistinnen sind Kinder oder Jugendliche. Was ist dann die Aussage? Dass Frauen und Mädchen immer Gewalt, sexuellen Übergriffen und männlicher Dominanz ausgesetzt waren und sind und sich deshalb umbringen möchten ... ernsthaft?!? Und was ist dann mit der Mutter, die bei der Verstümmelung ihres eigenen Sohnes mitwirkt? Und wieso hat die Protagonistin im Jahr 2020, die, soweit ich das sehen konnte, keinerlei Gewalt, sexuelle Übergriffe oder männliche Dominanz erfahren hat, ebenfalls Suizidfantasien?
Ich halte mir zugute, dass ich weder einfach gestrickt bin, noch Trivialliteratur lese, noch die simple Betrachtungsweise oder Botschaft von Blockbustern bevorzuge, Vielmehr bin ich ein Fan von anspruchsvollen und zum Nachdenken anregenden Filmen - aber nicht von diesem. In meinen Augen ist er eine aufgeblasene, beliebige, konzeptfreie Aneinanderreihung von düsteren, kryptischen und bewusst ekligen Szenen. Fazit: pure Zeitverschwendung, pure Geldverschwendung.

Ich kann Ihnen nur zustimmen. Auch in meiner besuchten Vorstellung sind einige gegangen. Ein Film für Masochisten, die das Quälen für Tiefsinn halten.

Ich fand den Film sehr besonders; es kann mitunter schwer fallen der Geschichte zu folgen (besser Nachos und Cola weglassen). Eine aus der Zeit gefallene, bildnerische Erzählung der Zeit, beeindruckendes Zeitgeschehen, Impressionen tiefer
Gefühle, hervorgerufen durch Zeit , Ort und gesellschaftlicher Struktur. Ein sehr besonderer Film.

Es ging mir genauso, ich habe die ganze Zeit versucht, mich ganz auf die sicher außergewöhnliche Bildsprache und Komposition einzulassen. Zu viele Szenen, die mich verwirrt haben, bei denen ich nicht verstehe, warum sie gezeigt werden mussten, zu viele Rätsel, die den Kopf anstrengen. Ich war ehrlich froh, als es vorbei war.

Aufgrund der guten Kritiken ins Kino gegangen, wohl ahnend, dass es keine leichte Kost sein wird. Aber es war einfach nur furchtbar! Vermutlich wird der Film die Gesellschaft in zwei Hälften spalten. Die einen Hälfte ist begeistert und die die andere Hälfte entsetzt. Ich gehöre definitiv zu der zweiten Hälfte. Habe noch nie erlebt, dass so viele Zuschauer während des Films das Kino verlassen haben. Als der einen Toten in Nahaufnahme die Augenlider zugenäht wurden, sind wir aus gegangen und haben es bereut, dieses nicht schon viel früher getan zu haben. Für mich ist der Film leider völlige Zeit- und Geldverschwendung!

Nach dem direkten Besuch des Films fand ich alles darin verschreckend, brutal, keine Botschaft um den Sinn des Films zu erkennen.....
Im Nachhinein wirkt der Film immer noch äußerst brutal, verstörend....man sollte ihn 2x anschauen, wenn man die Gewalt nochmals ertragen kann um die Besonderheit des Films zu erkennen.

Auch ich hatte mich auf den Film gefreut, bin deswegen nach 8h Arbeit extra 50km weit ins geliebte clubkino gefahren, wo immer besondere Filme gezeigt werden.
Zum ersten mal habe ich,wie einige andere auch,das Kino verlassen. Sehr enttäuschend, dieser Film, der weder einen Inhalt noch Aufbau an Spannung hat. Ich dachte jedesmal, jetzt geht er los,jetzt kommt das Thema und baut sich auf.
Nichts von alledem. Ein Film ohne Inhalt, der leer bleibt.Was dabei eklig sein soll, kann ich nicht nachvollziehen...nur weil ein toter fisch oder eine Fliege am tellerrand gezeigt werden.
Ein NICHTSSAGENDER FILM.
Es werden immer wieder kurze Eindrücke aus Sicht des Kindes angerissen, worauf es dunkel wird und düstere Musik folgt, was sich durch den ganzen Film zieht.
Es fehlt eine grundlegende Handlung, die sich aufbaut.
Inhaltslos und sehr enttäuschend.

Auch ich bin sprachlos ob einer dramaturgisch so absurden Idee. Wollen uns die Filmemacherinnen am Nasenring durch die Manege ziehen! Nicht reingehen! Absolute Katastrophe!

Ich habe mir den Film angeschaut und habe dann den Film nicht zu Ende gesehen. Der Film ist düster, extrem schlecht zu erkennen die Umbrüche wo ich mich gerade in welcher Zeit befinde. Für mich ist absolut nicht nachvollziehbar wie man diesen Film zu den Oscars aufstellt. Ich habe nie einen so schlechten Film gesehen. Der Film ist extrem langweilig, der rote Faden ist nicht erkennbar, alles ist düster und eklig. Unterste Schiene so ein Ergebnis noch mit Fördergelder zu hofieren.

Ich schließe mich meiner Vorrednerin an. Die Gewalt(fantasien) werden zwar nicht explizit gezeigt, gehen aber unter die Haut. Suizidgedanken sind nichts für Betroffene.
Der Film an sich ist langweilig und bis zum Ende kommt man nicht hinter die Geschichten der einzelnen Episoden. Die Epochen erschließen sich - wenn überhaupt - erst ganz am Ende. Es ist selten klar, welche der Figuren gerade erzählt. Kann den Film nicht empfehlen.

Der Film war ein einziges Ärgerniss.Langweilig, belanglos, schlecht gefilmt.Nach 1,5 Stunden auf eine meist finstere Leinwand schauend habe ich dann das Kino verlassen.

Verherrlichung brutaler Szenen!

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