Filmkritiken
Woche vom 14.12.2022
Der Dokumentarfilm von Sandra Gold lässt eine Zen-Buddhistin, eine katholische Nonne, einen Juden und einen Sufisten über ihre Gotteserfahrung berichten. Obwohl unterschiedlichen Glaubensrichtungen zugehörig, weisen diese sehr individuellen spiritistischen Erlebnisse überraschend viele Gemeinsamkeiten auf.
Ein Episodenfilm aus einer sehr fernen Gegend der Welt, in der es, zwischenmenschlich gesehen, auch nicht so viel anders zugeht als hier. Wodka und Gewehre gehen unheilige Allianzen ein, Hitzköpfigkeit und Sturheit tun ein übriges – gemeinsam ergeben sie ein tragikomisches Bild des Allgemeinmenschlichen, trocken-lakonisch dargeboten.
Eine weitere Variante des Vater-Sohn-Konflikts. Neben großartigen Darstellern ist die nahezu mythisch anmutende irische Landschaft das Hauptaugenmerk des Films.
In einem Bergdorf wird die Liebe zwischen Marco und Anna auf eine harte Probe gestellt, als ein Gehirntumor bei ihm zu Persönlichkeitsveränderungen führt. In Michael Kochs bildgewaltigem Film treffen Mensch auf Natur, dokumentarische Bilder auf formale Austerität, griechische Tragödie auf Heimatfilm. Ein so strenges wie zartes Drama.
Basierend auf Berichten, Aussagen und Erinnerungen der Menschen, die das Attentat am 13.11.2015 im Bataclan überlebt haben, hat Isaki Lacuesta die Erfahrung von 1500 Konzertbesucher auf ein junges Paar verdichtet und aus Eindrücken, Erinnerungen, Interpretationen und politischen Diskussionen eine melancholische Collage gewoben.
Emmanuel Courcols Komödie beruht auf einer wahren Begebenheit. Ein schwedischer Schauspieler unterrichtete fünf Häftlinge, um mit ihnen »Warten auf Godot« aufzuführen. Kad Merad spielt die Mentorenrolle mit fiebrigem Elan, seine fünf Partner legen sich temperamentvoll ins Zeug Ein einnehmender Gefängnis- und ein mitreißender Theaterfilm.
Geschickt stellt Florian Hoffmann die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Bilder und verknüpft Medienkritik mit der Geschichte eines kurdisch stämmigen Berliners, dessen Exilwunden wieder aufbrechen.
Ein junger Vater und seine elfjährige Tochter im Pauschalurlaub am türkischen Mittelmeer. Ein beiläufiges und dabei tief berührendes Porträt einer Alltagsbeziehung.
Die Fortsetzung von James Camerons Megahit überzeugt als spannender Fantasy-Abenteuerfilm voller meisterhaft inszenierter Actionszenen. Allein die artifizielle 48-fps-Ästhetik ist ein nicht unerheblicher Wermutstropfen.