Raimund Gerz
Filmkritiken von Raimund Gerz
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Die mehrtägige Porträtsitzung, die der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz zunächst widerwillig über sich ergehen lässt, wird in dem Kammerspiel von Edgar Reitz und Anatol Schuster zu einem vergnüglichen Kolloquium über Fragen der Kunst und Philosophie.
Tausende Kunst- und Kulturschaffende leben bei uns in prekären Verhältnissen. Der Dokumentarfilm porträtiert die auch politisch engagierte Angelika Nain, die trotz ausbleibenden kommerziellen Erfolgs in ihrer künstlerischen Tätigkeit Erfüllung findet.
Szenisch darstellen, was man nicht aussprechen kann: Im Dokumentarfilm von Andrea Deaglio stellt die Psychoanalytikerin Eva Pattis Zoja diesen Ansatz für Kinder in extremen sozialen Notsituationen vor. Thematisch unentschlossen, rückt der Film parallel die von der Analytikerin selbst erlebten familiären Traumata in den Vordergrund.
In seinem instruktiven wie unterhaltsamen Dokumentarfilm würdigt Johann Betz den Architekten Sep Ruf, der – nicht nur als Planer des Bonner »Kanzlerbungalows« oder des Münchner Justizzentrums Neue Maxburg – einen prägenden Einfluss auf die Architektur und die Stadtplanung der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte hatte.
Arthur Francks Doku über die KSZE-Schlusskonferenz 1975 ist ein Meisterwerk der unkonventionell-unterhaltsamen Vermittlung politischer und historischer Zusammenhänge.
Annähernd 2000 Häftlinge warten in einem Abschiebegefängnis im US-Bundesstaat Georgia auf ihren Prozess. In ihrem Film geben Ole Elfenkaemper und Kathrin Seward Einblicke in die Arbeit des Menschenrechtsanwalts Marty Rosenbluth, der Betroffene bei ihrem Kampf gegen die Ausweisung unterstützt.
In seinem Dokumentarfilm ruft Regisseur Raoul Peck den großen südafrikanischen Fotografen Ernest Cole in Erinnerung. Aussagen von Cole und Menschen aus seinem Umfeld sind von Peck als Voice-over über die Bilder gelegt, die aber in ihrer Intensität eigentlich für sich selbst sprechen.
Zwei Schwestern auf dem Weg von Warschau in eine Schweizer Sterbeklinik, wo die ältere selbstbestimmt ihr Leben beenden will. Der Film wirkt gerade dadurch anrührend, dass er sein Publikum mit dieser Situation konfrontiert, ohne es emotional zu überwältigen.
In Todd Komarnickis verworrenem Biopic wird das Leben des evangelischen Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer zur Geschichte eines Heilsbringers umgedeutet. Sorglos im Umgang mit biographischen und historischen Fakten, verzichtet der pathosgeladene Film auf jegliche Einordnung in den Kontext der Widerstandsbewegungen gegen die Nazi-Barbarei.
Alltag in Somalia: In quasidokumentarischen Bildern schildert der somalisch-österreichische Regisseur Mo Harawe, wie Menschen unter schwierigen Bedingungen ihr Leben zu meistern suchen. Der visuell eindrucksvolle Erstlingsfilm – der einige Kürzungen vertragen würde – stellt dabei einmal nicht den Bürgerkrieg im failed state Somalia in den Vordergrund, sondern lässt am Ende auch Hoffnung auf Besserung aufkommen.
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