Silvia Hallensleben

Filmkritiken von Silvia Hallensleben

Christian Frei erzählt von der anstehenden biotechnologischen Revolution im Spannungsfeld zwischen archaisch anmutenden sibirischen Elfenbeinjägern und modernster Hightech-Wissenschaft: »Genesis 2.0«
Der beobachtende Dokumentarfilm begleitet einen Angestellten der brasilianischen FUNAI bei einem Besuch der letzten Überlebenden des Piripkura-Volkes – sie leben noch nomadisch im Regenwald. Vielleicht ihr letzter friedlicher Kontakt mit der Außenwelt
Eine formal nervenzehrende, aber vom Stoff höchst anregende und mitreißende US-Doku über Ruth Bader Ginsburg – die Frau, die nach langem arbeits- und erfolgreichem Einsatz für Frauenrechte zu einer Ikone junger progressiver US-Amerikaner wurde
Ein von viel Musik getragener Dokumentarfilm »Der Klang der Stimme« über Personen, die sich mit der menschlichen Stimme befassen
Sicherlich keine Filmkunst, aber bei »Der marktgerechte Patient« handelt es sich um einen inhaltsreichen, leidenschaftlichen und aktuellen Agitationsfilm gegen die Ökonomisierung des Gesundheitswesens
Ein klassischer Wiseman, der – nicht so ganz klassisch – im ausführlichen Porträt der New Yorker Bibliothek NYPL ein deutliches Statement für öffentliches Engagement und gelebte Teilhabe setzt. »Ex Libris: Die Public Library von New York« startet bereits am 24.10. (Tag der Bibliotheken)
Dem deutschen Filmemacher Hüseyin Tabak (»Das Pferd auf dem Balkon«) ist ein selbstreflektiertes, substanzreiches und erfreulich widerspruchsoffenes Porträt seines großen Vorbilds ohne Verklärungsgestus gelungen
Der ebenso formbewusste wie substanzreiche Dokumentarfilm zweier junger Filmemacherinnen porträtiert mit viel Respekt vier obdachlose Männer auf Kölner Straßen: »Draußen«
Joshua Z. Weinsteins (nein, nicht verwandt) in jiddischer Sprache gedrehtem Film »Menashe« gelingt das Kunststück, eine zarte Vater-Sohn-Beziehung mit fast dokumentarischen Einblicken in die verschlossene Welt einer chassidischen New Yorker Gemeinde zu verschmelzen
Der talentierte Dokumentarist Davis Sieveking (»Vergiss Mein Nicht«) erzählt in seinem neuen Film »Eingeimpft« erfreulich unvoreingenommen und unterhaltsam vom Streit um das Impfwesen bei Kleinkindern, taucht dabei aber nervtötend exzessiv in Details des eigenen Familienlebens ein