Neue Visionen Filmverleih

Im Verleih:

Als ein sittenstrenger Ex-General ein Bündel Liebesbriefe entdeckt, die vor Jahrzehnten ein Anderer an seine Frau schrieb, gerät die Welt der gesamten Familie aus den Fugen. Die wahre Geschichte, die Ivan Calbérac inspirierte, war gewiss interessanter. Darin reichte ein Sizilianer im rekordverdächtigen Alter von 92 Jahren die Scheidung ein.
Heiteres Historienmusical um ein klösterliches Waisenhaus im beginnenden 19. Jahrhundert, in dem sich junge Frauen mit Witz und viel Charme emanzipierten und das misogyne Bürgertum an der Nase herumführen.
Die Regisseurin und Filmstudentin Joana Georgi versammelt für ihren ersten dokumentarischen Langfilm fünf junge Links- AktivistInnen aus Berlin.
An einer englischen Eliteschule bringt eine guruhafte neue Lehrerin für achtsamer Ernährung ihre Schüler:innen dazu, das Essen gleich ganz aufzugeben. Jessica Hausner erzählt formal sachlich von Selbstzerstörung und triggert aktuelle Themen. Doch wird der toll inszenierte und ausgestattete Film ein Stück weit von seinem konzeptionellen Ansatz gefressen und lässt kalt.
Mit sparsamen filmischen Mitteln und messerscharfen Dialogen sezieren Ali Asgari und Alireza Khatami den Alltag der Übergriffigkeit im Herzen der religiösen Bürokratie Irans.
Grit Lemkes persönlich motivierter und breit aufgestellter Dokumentarfilm zur Wiederaneignung der fast verlorenen sorbischen Kultur ist hoffentlich Vorreiter eines breiteren Aufbruchs zum Thema.
Mit visueller Eleganz erzählt Léa Todorov eine Emanzipationsgeschichte um die Reformpädagogin Maria Montessori, eindringlich, aber auch mit viel Pathos.
Was eine überdrehte »E.T.«-Farce hätte werden können, gestaltet Marc Turtletaub als Komödie mit Tiefgang: ein ebenso anrührendes wie amüsantes Drama über einsame alte Menschen.
In seinem mit kleinem Budget, aber überbordend wilder Fantasie kompilierten Debütfilm zettelt Andrew Legge ein irres, flirrendes Spiel mit Zeitreise-Science-Fiction und Geschichtsumdeutung an, mit Popkulturzitaten, Filmmaterialien und Found-Footage-Bildern.
Konventionell erzählte Dokumentation über die Entstehung einer einzigartigen Vermeer-Ausstellung in Amsterdam und die Faszination, die Kunst auslösen kann. Interessant aber nicht überragend.