Manfred Riepe

Manfred Riepe, geb. 1960, freier Journalist und Autor. Studierte Germanistik und Theater- Film- und Fernsehwissenschaft in Frankfurt/Main. Seit Ende der 80er Jahre Film- und Medienkritiken für Tageszeitungen und Fachmagazine. Schwerpunktthemen: Strukturale Psychoanalyse.

Regelmäßiges Mitglied der Jury des Adolf Grimme Preises. Seit 2006 Lehraufträge über Film an der Universität Basel.

Filmkritiken von Manfred Riepe

Dietrich Brüggemanns bitterböse Nazi-Satire »Heil« hat ihre Momente, zeichnet aber ihre Figuren nicht wirklich sorgfältig
Mit seiner entspannten Komödie über hausgemachte Nöte New Yorker Intellektueller gelingt Noah Baumbach eine Mischung zwischen Stilübung und psychologischem Drama ohne Dramatik
Dank einer glänzenden Hauptdarstellerin zeichnet Ingo Haebs Literaturverfilmung »Das Zimmermädchen Lynn« das fesselnde Porträt einer obsessiven, jungen Frau, die in keine Schublade passt
Mit der Drohne auf dem Pilgerweg: Die konventionelle Dokumentation verlässt sich zu sehr auf beeindruckende Luftaufnahmen
Sonja Heiss' Versuch, eine Angststörung komödiantisch zu bebildern, lebt von einer schillernden Hauptfigur, die von Laura Tonke zuweilen etwas manieriert gespielt wird
Mit ihrem komischen Drama, das von einer grandiosen Hauptdarstellerin lebt, leuchtet Stina Werenfels gleichermaßen Licht- und Schattenseiten der sexuellen Selbstbestimmung geistig Behinderter aus
Drama über einen intelligenten, jungen Mann, der lange keine Chance hatte, die menschliche Sprache zu erlernen, ganz ohne die Klischees des Behindertenfilms
Mit seiner formal überzeugenden Dokufiktion über die kriminelle Karriere eines Berliner Zuhälters gelingt Rosa von Praunheim eine psychologisch dichte Studie über Missbrauch und Unterwerfung
Der vielstimmige Dokumentarfilm von Hauke Wendler und Carsten Rau schlägt eine Brücke zwischen dem bitteren Schicksal von Flüchtlingen und den Beweggründen der Asylgegner
Auf seiner dokumentarischen Reise entlang der Schwarzmeerküste zeichnet der Dokumentarfilmer Stanislaw Mucha mit viel Humor ein sehr eigenwilliges Sittenbild an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien